Aufschieberitis – schlimm?

Aufschieberitis – schiebst du auch häufig Sachen vor dir her? In diesem Artikel findest du acht hilfreiche Tipps, wie du leichter ins Tun kommst.

„Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.“

Dieses Sprichwort habe ich schon in meiner Kindheit gelernt. Natürlich wurde das Ganze gleich umfunktioniert zu: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe getrost auf morgen.“

Eigentlich finde ich, dass beides gute Sprichwörter sind. 😉 Es kommt immer nur darauf an, welcher gerade passend ist.

Aufschieberitis im Alltag

Manchmal müsste ich Dinge machen, die ich nicht mag. Wie zum Beispiel die Spülmaschine ausräumen. Dann verschiebe ich das Ganze auf später. Und warte einfach mal ab. Und wie ein Wunder ist sie auf einmal ausgeräumt. Also hat sich das Verschieben gelohnt. Ein Anderer hat es für mich gemacht.

Das „auf später verschieben“ kann aber auch in die Hose gehen. Wenn ich beispielsweise für irgendwohin Karten bestellen möchte und es vor mir herschiebe. Weil ich es ja später auch noch machen kann. Und wenn ich es dann endlich machen will, gibt es keine Karten mehr. Dann bin ich der Dumme.

Solange es sich um solche Kleinigkeiten handelt, ist alles im grünen Bereich. Das ist einfach nur menschlich.

Auch kann ich mich an Situationen erinnern, als ich noch im Angestelltenverhältnis war. Auch da gab es manchmal kleine knifflige Aufgaben, die so gar nicht meins war. Die habe ich dann auch ständig vor mir hergeschoben. Und es gab immer zwei Möglichkeiten: Entweder hat sich die Sache von alleine erledigt oder ich bekam irgendwann einen Rüffel vom Chef. Die Chancen standen also immer fünfzig zu fünfzig.

Prokrastination: Ein ernstzunehmendes Problem

Problematisch wird es, wenn es zur Tagesordnung wird. Und wenn es nicht mehr nur Kleinigkeiten betrifft. Wenn es sozusagen pathologisch, also krankhaft wird. Dann nennt man es Prokrastination. Es ist dann eine ernstzunehmende Arbeitsstörung. Dies kann sich sowohl auf den privaten Bereich als auch auf den schulischen bzw. beruflichen Alltag auswirken.

Das Schlimme daran ist, dass es von den Mitmenschen oft für eine persönliche Willensschwäche gehalten wird. Oder sogar für Faulheit.

„Morgen, morgen, nur nicht heute, sagen alle faulen Leute.“

Aber es ist keine Faulheit. Vielmehr leidet der Betroffene selbst regelrecht darunter. Hier ist professionelle Hilfe angesagt, z.B. in der Form von Beratungen.

Aber ab wann stellt das Aufschieben ein Problem dar? Ab wann sollte es behandelt werden? Eine grundsätzliche Aussage dazu gibt es nicht. Du solltest dir dann professionelle Hilfe holen, wenn du beginnst, darunter zu leiden. Wenn dein Leben dadurch beeinträchtigt wird. Ebenso, wenn du mit deinem Studium, deinem Beruf oder anderen Bereichen in deinem Alltag nicht mehr klarkommst. Wenn du kurz davor bist, alles hinzuwerfen. Dann ist es an der Zeit, dir Unterstützung zu holen.

Aufschieberits: Die leichtere Form der Prokrastination

Man könnte es auch als das Last-Minute-Syndrom bezeichnen. Alles bis zur letzten Minute aufschieben.

So nach dem Motto: „Lieber spät als nie.“

Nur etwa zwei Prozent der befragten Menschen gaben in einer Studie an, niemals etwas aufzuschieben. Ob das wohl wahr ist? Ich bezweifle es. Ich denke, dass Jeder irgendwann mal irgendetwas vor sich herschiebt. Und wenn es nur der Anruf beim Steuerberater ist.

Ich muss gestehen, dass ich viele Sachen auch erst auf den letzten Drücker erledige. Bei mir liegt das aber eher daran, dass ich so ein bisschen Druck brauche, um zur Höchstform aufzulaufen. Meine Projekte sind immer pünktlich fertig. Aber wie gesagt – oft erst auf den letzten Drücker.

Faktoren, die die Aufschieberitis verschlimmern können

Es gibt bestimmte Faktoren, die die Aufschieberitis bzw. die Prokrastination fördern:

  • Du lässt dich ständig ablenken.
  • Du „verplanst“ deine Zeit eher, als dass du sie sinnvoll planst.
  • Es fällt dir schwer, Prioritäten zu setzen.
  • Du kannst dich nur schlecht konzentrieren.
  • Du bist gegenüber einer Aufgabe völlig abgeneigt.
  • Deine Planung ist mangelhaft oder unrealistisch.
  • Du hast Angst zu versagen oder kritisiert zu werden.
  • Du schätzt eine Aufgabe total falsch ein. Oder sogar dich selbst. Wie sehr du dich anstrengen möchtest bzw. wie leistungsfähig du bist.

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Faktoren, die die Aufschieberitis verbessern können

Um der Aufschieberitis entgegenzuwirken, gibt es hilfreiche Methoden:

  • Strukturiere dein Arbeitsverhalten.
  • Setze sinnvolle Prioritäten.
  • Setze dir realistische Ziele.
  • Lass dich weniger ablenken.
  • Lerne, mit negativen Gefühlen umzugehen.
  • Verändere systematisch deine Arbeitsgewohnheiten.
  • Mache dir klar, was du wirklich möchtest.

Hierbei geht es ja sehr viel um dein persönliches Mindset. Darum, dass du dich selbst nicht zusätzlich auch noch unter Druck setzt. Ergänzend kann ich dir als Methode Autogenes Training empfehlen. Dies hilft dir dabei, dein Mindset zu stabilisieren. Und du kannst es quasi als Reset-Taste für zwischendurch nutzen.

Kursempfehlung „Autogenes Training“ – als wöchentlicher Kurs, Wochenendkurs, Onlinekurs und als Selbstlernkurs.

Hilfreiche Tipps für dich

Damit du ins Tun kommen kannst, habe ich hier ein paar hilfreiche Tipps für dich:

  1. Mache dir einen groben Plan. Wichtig dabei ist, dich nicht in Einzelheiten zu verzetteln. Was ist wichtig? Was ist dringend? Und was kannst du delegieren?
  2. Nimm dir nicht zu viel vor. Beginne lieber mit kleinen Schritten.
  3. Und baue dir ausreichend Pufferzeiten ein. Es geht immer etwas schief. Oder die Dinge dauern viel länger, als du gedacht hast. Lies dir dazu auch gerne meinen Blogartikel „Mehr Puffer, weniger Stress“ durch.
  4. Schreibe dir auf, wie lange du für was gebraucht hast. Dann kannst du zukünftig deinen Zeitaufwand besser einschätzen. Aber dennoch immer Pufferzeiten einbauen!
  5. Setze dir Grenzen. Du arbeitest von dann bis dann. Danach ist Feierabend. Halte dich daran.
  6. Wenn du alleine im Büro oder zuhause arbeitest, suche dir Unterstützung. Ich habe beispielsweise mit einer Kollegin ein virtuelles Büro gegründet. Morgens um neun Uhr treffen wir uns über Skype. Tauschen unsere jeweiligen Tagesziele aus. Und dann geht es los. Ton aus, Arbeitsmodus an.
    Zerlege große Aufgaben in kleine. Dadurch wird es leichter. Und du hast nicht mehr diesen riesengroßen Berg vor dir. Sondern kleine Teilstücke, die du gut bewältigen kannst. Lies dir dazu die Schweizer-Käse-Methode
  7. Mache die Dinge, die du in drei Minuten erledigen kannst, zuerst. Dann kannst du schon jede Menge auf deiner Liste abhaken. Und kannst dich dann in Ruhe deinem größeren Projekt widmen.
    Mach dich unabhängiger von deinem digitalen Netzwerk. Feste Zeiten für das Checken von Emails, von Facebook-Beiträgen, von WhatsApp und ähnlichem festlegen. Gerne jede volle Stunde. Aber nicht immer, wenn es bimmelt. Dadurch verlierst du nämlich unwahrscheinlich viel Zeit.
  8. Warte nicht auf den richtigen Moment. Beginne. Komme ins Tun. Wenn ich so gar keine Lust habe, arbeite ich mit der Pomodoro-Technik. Hier kannst du sie dir anschauen:

Liebe Grüße, Silvia

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4 Gedanken zu „Aufschieberitis – schlimm?“

    1. Liebe Iris,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich, dass ich dir diese Problematik etwas näher erläutern konnte. Und du hast recht: Sehr viele Menschen haben damit zu kämpfen!
      Liebe Grüsse, Silvia

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