Die Kreativität und ich

Die liebe Eva Peters hat zu ihrer Blogparade „Kreativität im Business“ aufgerufen und ich bin diesem Ruf gefolgt.

Oh Gott – bei dem Wort „Kreativität“ stellen sich bei mir schon alle Haare. Eigentlich bin ich ein völlig unkreativer Mensch, zumindest wenn es um Malen, Basteln oder ähnliches geht.

Einprägsames Kindheitserlebnis

Hierzu hatte ich auch ein Erlebnis in meiner Kindheit, dass mir bis heute noch unvergessen ist. Solche Sachen prägen unwahrscheinlich. In der Grundschule sollte ich im Musikunterricht zu jeder Liedstrophe als Hausaufgabe ein Bild malen. Da ich aber schon damals nicht sonderlich gut malen konnte, bat ich meine Cousine, dies für mich zu machen. Diese war vier Jahre älter als ich und war supergut im Zeichnen. Sie hat es auch gerne für mich gemacht. Es sah wunderschön aus. Das Endergebnis war dann allerdings, dass die Lehrerin in mein Heft schrieb: „Bitte das nächste Mal selbst malen.“

Im Erwachsenenalter nicht besser

Als mein Sohn im Kindergarten war (das ist schon über 25 Jahre her), hatte ich mich dazu breitschlagen lassen, am Adventskranzbasteln teilzunehmen. Dort war ich dann genau zweimal: nämlich das erste und das letzte Mal. Dafür habe ich echt kein Geschick.

Auch beim Kuchenbacken sieht das nicht besser aus. Ich kann zwar tollen Kuchen backen, aber von Verzieren ist hier keine Rede. Erstens keine Idee und zweitens zwei linke Hände. Manchmal hilft mir mein Mann. Gerade wenn ein Kuchen rund herum bestrichen werden soll, meint er oft: „Komm, lass mich mal deinen Kuchen verputzen.“ – Jetzt aber nicht im Sinne von essen, sondern eher wie die Gipser. 😉

Wenn ich für jemanden ein Geburtstagsgeschenk basteln möchte, dann sieht das leider nie so aus wie auf der Anleitung. Irgendwie ist es nie wirklich schön. Und meine Geschenke verpacke ich inzwischen nur noch mit Zeitungspapier. Alles andere wäre verschwendete Liebesmühe.

Da war aber doch was

Aber wer sagt denn, dass man unkreativ ist, wenn man nicht malen und nicht basteln kann? Ich bin auf ganz andere Weise kreativ. Ich kann nämlich schöne Geschichten schreiben. Das kann auch nicht jeder. Das habe ich schon in der Grundschule gemacht. Damals schrieb ich kleine Geschichten über Ifix und Ifine. Irgendwie waren das wohl so eine Art von Zwergen, die im Wald lebten. Ganz so genau kann ich mich nicht mehr daran erinnern.

Ich schrieb wie wild Tagebücher. Mit meinen Freundinnen schrieb ich Briefe um die Wette: Jeder Brief musste um eine Seite länger sein, als der, den man bekommen hatte. Ich glaube, irgendwann hatten wir dann bei etwa 60 Seiten aufgehört. 😉

Zeitalter von Window Color und Motivstempel

Wow, Window Color war die total geniale Erfindung für mich. Ich konnte ganz viele Bilder mit meinem Sohn malen, obwohl ich gar nicht malen kann. Dafür gab es ja massig Schablonen. Einfach die Linien nachfahren, ausmahlen nach der Vorlage und fertig war das Kunstwerk. Ich habe heute noch Window-Color-Motive in meinem Bad hängen.

verschiedene Motivstempel

Durch eine Arbeitskollegin lernte ich dann Motivstempel kennen. Diese musste ich dann einfach nur in Farbe drücken und danach auf ein Blatt Papier. Und danach wieder einfach nur ausmalen. Oft hatte ich dann sogar noch dafür Vorlagen. Das war so richtig nach meinem Geschmack. Damit konnte ich Weihnachts-, Geburtstags-, Einladungs- und Glückwunschkarten gestalten. Irgendwann hatte ich dann circa 1.000 Motivstempel. Und inzwischen so gut wie keine Zeit mehr für zu Stempeln. ☹

Kreativität gemäß Wikipedia

Ich war neugierig, was Wikipedia zur Kreativität meint.

„Kreativität ist die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, was neu oder originell und dabei nützlich oder brauchbar ist …

Das Wort Kreativität bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch vor allem die Eigenschaft eines Menschen, schöpferisch oder gestalterisch tätig zu sein. Daher ist fälschlicherweise die Vorstellung verbreitet, dass Kreativität nur mit Berufen oder Tätigkeiten aus den Bereichen der bildenden Kunst und der darstellenden Kunst verbunden sei.

Es wird zwischen alltäglicher und außergewöhnlicher Kreativität unterschieden. Außergewöhnliche Kreativität ist die herausragende (meist objektive) Kreativität wie auf der Ebene der Genies. Alltägliche Kreativität ist die (meist subjektive) Kreativität, die sich bei den meisten Menschen beobachten lässt, wie das Umgestalten eines Gartens oder das Improvisieren beim Kochen. Dabei existieren viele Übergänge von alltäglicher und außergewöhnlicher Kreativität. Beide entwickeln sich in einem Zusammenspiel von Begabungen, Wissen, Können, intrinsischer Motivation, Persönlichkeitseigenschaften und unterstützenden Umgebungsbedingungen.

Andere Autoren unterscheiden zwischen Kreativität, die zur Lösung einer vorgegebenen Aufgabe erforderlich ist, und schöpferischer Kreativität, die der Erkundung künftiger Möglichkeiten dient …“

Das heißt also, wenn ich ein Rezept aus den Resten in meinem Kühlschrank kreiere, welches ich vorher so noch nicht kannte, bin ich kreativ. Das klingt doch super.

Ich stelle immer mehr fest, dass ich vielleicht doch ein kreativer Mensch bin. Und mit viel mehr kreativen Facetten, als ich mir jemals vorstellen konnte. 😉 Wie gut, dass ich an dieser Blogparade teilnehme.

Kreativität im Business

Das bedeutet nun bestimmt auch, dass ich auch geschäftlich kreativ bin. Ich werde dann mal dieser Sache auf den Grund gehen.

Bin ich kreativ bei der Erstellung meiner Yogapläne?

Ganz bestimmt. Ich nehme keine vorgefertigten Kursunterlagen, sondern stelle mir immer meine eigenen zusammen. Auch mag ich es sehr gerne, Abwechslung hineinzubringen. Im Frühjahr hatten wir beispielsweise das Thema „Entgiften“ in Theorie als auch mit passenden Yoga-Übungen abgehandelt.

Bin ich kreativ in meinen anderen Kursen?

Oh ja. Vor allem muss ich manchmal sehr kreativ auf die Wünsche neuer Teilnehmer reagieren. Im letzten Wochenendkurs „Tschüss Stress!“ war die Nachfrage nach kleinen praktischen Entspannungsübungen riesengroß. Da musste ich dann mal ganz schnell noch ein paar aus meinem Hut zaubern.

In einem Wochenendkurs ist es mir passiert, dass der Gurt von dem riesigen Rollladen im Seminarraum gerissen ist. Und das mitten im Seminar. Bis zur Mittagspause war es dann ein bisschen dunkler im Raum. Da es an diesem Tag jedoch sehr sonnig war, war das nicht so schlimm. Ich hatte ja Gott sei Dank in diesem Raum noch eine Balkontür. Ansonsten hätten wir den Vormittag bei Neonlicht verbringen müssen. Meine Kreativität bestand dann darin, meinen Mann anzurufen und er hatte dann in der Mittagspause zusammen mit unserem Nachbarn den Rollladen etwas abgestützt, so dass er wenigstens wieder halb offen war. Okay, ich gestehe, den kreativen Teil hatte wohl hier mein Mann übernommen. Aber ich hatte immerhin die Idee ihn anzurufen. 😉

Bin ich kreativ im Online-Business?

Oh ja, sehr. Ich erschaffe viel Neues, das hoffentlich auch für jemanden nützlich ist. 😊

Kreativität

Ich glaube, meine größte Kreativität im Business besteht darin, dass ich 1.000 Ideen habe. Gerade gestern hat mir meine Skype-Partnerin mal wieder den Kopf gewaschen. Sie meinte, ich solle doch erst mal das Eine fertig machen, bevor ich schon wieder etwas Anderes anfange.

Aber was soll ich denn machen, wenn ich immer so viele Ideen habe? Sie überfallen mich regelrecht. Und meistens auch noch zu den absolut unpassendsten Zeitpunkten. Zum Beispiel wenn ich mitten in der Erstellung eines Kurses stecke und mir schon wieder eine glänzende Idee für den nächsten einfällt. Somit laufe ich auch immer Gefahr, dass ich ewig brauche, bis etwas fertiggestellt ist, da ich gleichzeitig an zehn verschiedenen Projekten arbeite. Ich glaube jedoch, dass diese Form von Arbeiten auch Kreativität benötigt.

Mein Fazit: Nach wie vor bin ich der Meinung, dass ich im herkömmlichen Sinne nicht wirklich kreativ bin. Ich strukturiere und plane viel lieber. Da bleibt für Kreativität, so wie ich sie verstehe, nicht wirklich viel Platz.

Aber ich denke, in jedem Menschen steckt Kreativität – im einen halt mehr als im anderen. Der eine lebt es aus, der andere nicht. Wichtig ist die innere Zufriedenheit.

Und so lebe ich glücklich und zufrieden unkreativ bis an mein Ende …

Liebe Grüße, Silvia

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5 Gedanken zu „Die Kreativität und ich“

  1. Liebe Silvia,

    oh, wie schön ist es, über Deine Kreativität zu lesen. Und Du bist kreativ! Lass Dir Deine 100 Ideen nicht ausreden, denn sie beflügeln Dich. Und genauso Deine kreativen Lösungen bei Problemen. Deine Kuchen sind perfekt und ich kann es so gut nachvollziehen, die kleinteiligen Handgriffe dabei abzugeben.

    Was für eine geniale Idee mit Eurerm Briefprojekt! Wie könnte man so eine Idee auf die heutige Zeit übertragen?

    Vielen Dank für Deinen erfrischenden Beitrag zu meiner Blogparade.

    Liebe Grüße
    Eva

  2. Liebe Silvia,
    ich finde es klasse, was Du schreibst und absolut inspirierend! Unglaublich, Deine Menge an Motivstempeln. Auch ein kreativer Umgang mit dem „Nicht-Können“ finde ich. Ebenso eine Stärke.

    „Zu jeder Liedstrophe ein Bild“ – oha, ist einfach eine anspruchsvolle Aufgabe, die man auch hätte einfacher stellen können… 🙂 Da liegt das „Scheitern“ definitiv nicht nur an Dir.

    Alles Liebe
    Maike

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