Ein Satz, der immer wieder in meinen Kursen auftaucht, ist folgender: „Wie kann ich mich besser abgrenzen?“ Diese Frage ist sehr unterschiedlich gemeint und deswegen gibt es auch viele Antworten darauf. Es geht um Abgrenzung gegenüber Menschen und Gefühlen.
Du kennst sie bestimmt auch, diese Energie-Vampire, die Energiesauger. Energie-Vampire sind Menschen, die dir ganz viel Energie rauben. Manchmal merkst du es noch nicht einmal gleich. Mir ist es anfangs öfters in meiner Naturheilpraxis passiert, dass ich bestimmte Menschen therapiert habe und hinterher fix und fertig war. Bis mir irgendwann klar wurde, dass ich mich mehr abgrenzen muss.
Im Allgemeinen bedeutet dies ganz schlicht und einfach, dass du mehr bei dir selbst sein solltest. Dass du auf dich achten sollst. Und dass du dir immer wieder bewusstwirst: Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben.
Ich weiß aus Erfahrung, dass es nicht immer leicht ist, sich abzugrenzen. Deswegen findest du hier drei verschiedene Tipps, die dir dabei helfen können. Versuche bitte nicht, sie alle auf einmal umzusetzen. Suche dir zuerst den leichtesten aus. Den, von dem du denkst, dass er dir am ehesten gelingt. Wenn das gut funktioniert, kannst du zum nächsten übergehen und diesen ausprobieren. Solange, bis du das Gefühl hast, du bist wieder Herr über dich selbst. Und du weißt nun, wie du dich gut abgrenzen kannst.
Tipp 1: Nein sagen, wenn du Nein denkst.
Ich weiß, dass du das bestimmt schon hundert Mal gehört hast. Aber hast du es auch wirklich verstanden? Und umgesetzt? Wie oft hast du in deinem Leben schon zu hören bekommen: „Könntest du nicht mal kurz …?“, „Sei doch bitte mal so lieb …“ oder „Es macht dir doch bestimmt nichts aus, noch …?“. Und wie oft hast du dann JA gesagt, obwohl dein Inneres NEIN geschrien hat? Wahrscheinlich mehr als einmal. Wie gesagt, ich spreche aus Erfahrung. Aber es ist wie mit Allem im Leben: „Aus Erfahrung wird man schlau.“ beziehungsweise „Es ist nie zu spät, noch etwas dazuzulernen.“
Konzentriere dich auf dich selbst. Nimm ganz bewusst wahr, was du wirklich möchtest. Verleugne dieses Gefühl nicht. Oder tue es nicht als unwichtig ab. Wenn du NEIN sagen möchtest, dann tue es auch. Denn NEIN ist ein ganzer Satz.
Übrigens: Ein Nein zu Anderen ist ein Ja zu dir selbst!
Wenn du mehr zum Nein-sagen wissen möchtest, empfehle ich dir meinen Blogartikel „Zehn Tipps wie du NEIN sagen kannst“.
Übrigens, wenn du Nein sagst, bedeutet dies nicht, dass du dich dafür auch rechtfertigen musst. Lese dir dazu auch gerne meinen Blogartikel „Du musst dich nicht rechtfertigen“ durch.
Kennst du schon meinen 5-Tage-Email-Workshop „Liebe dich selbst„? Von Selbstzweifel zur Selbstliebe.
Tipp 2: Nicht annehmen beziehungsweise loslassen.
Nicht-annehmen
Eigentlich sind es zwei Tipps in einem. Beim Nicht-annehmen geht es darum, dass du das was dir nicht guttut, auch nicht annimmst. Vielleicht kennst du auch solche Situationen, in denen du mit Menschen zusammen bist, die eine negative Energie verströmen.
Ich war beispielsweise mal auf einem Geburtstag, da waren alle Familienmitglieder miteinander zerstritten. Ich konnte diese negative Energie im Raum richtig fühlen – und ich empfand es mehr als nur unangenehm. Da konnte ich noch so viel positive Energie besitzen, diese Situation war nicht änderbar. Also ging es nur noch darum, mich selbst zu schützen, mich selbst abzugrenzen.
Zwei Dinge haben mir dabei geholfen. Nach dieser Party habe ich mir vor meinem inneren Auge vorgestellt, wie ich mich wieder reinige. Ähnlich wie eine Dusche. Und all das Negative, dass sich um mich herumgelegt hatte, habe ich über meine Füße an Mutter Erde abgegeben. Ich habe mir vorgestellt, wie alles Negative aus mir herausgeflossen ist und Mutter Erde es wieder in etwas Positives transformiert hat.
Das Zweite, was mir geholfen hat, war, dass ich solche Partys ganz schlicht und einfach gemieden habe. Wenn also wieder eine Einladung kam, dann habe ich mich selbst geschützt und habe mit irgendeiner Begründung abgesagt.
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Loslassen
Die andere Sache, mit der du dich leichter abgrenzen kannst, ist das Loslassen. Auch das ist meist leichter gesagt als getan. Hilfreich dabei ist, mit kleinen Dingen anzufangen. Ich habe inzwischen beispielsweise über hundert Bücher verschenkt. Bücher, die ich geschenkt bekommen habe, die ich mir selbst gekauft habe, die ich gesammelt habe. Aber irgendwann wurde es einfach zu viel und ich habe beschlossen, die wegzugeben, die ich wahrscheinlich sowieso nie mehr lesen werde. Dies ist nur ein kleines Beispiel in Bezug auf Loslassen.
Was oft noch viel schwerer fällt, ist das Loslassen von Gedanken und Gefühlen. Wenn du beispielsweise eine schmerzhafte Erfahrung gemacht hast, dann hallt diese oft sehr lange in dir nach. Aber irgendwann ist es auch hier an der Zeit loszulassen. Denn dieses ewige daran festhalten benötigt viel Energie. Energie, die du viel besser für positive Dinge verwenden könntest.
Hierzu empfehle ich dir gerne meinen Blogartikel „Loslassen … sich (be)frei(t) fühlen“.
Tipp 3: Mitfühlen ja, mitleiden nein.
Auch hier geht es ganz viel um Abgrenzung. Vielleicht geht es dir auch so, dass liebe Menschen gerne ihr Herz bei dir ausschütten. Es tut nämlich unwahrscheinlich gut, wenn man sich seinen Schmerz und seine Emotionen von der Seele reden kann. Für dich entscheidend ist jedoch, dass du dich abgrenzt. Dass du mitfühlend zuhörst, vielleicht auch mal in den Arm nimmst.
Du solltest dir dabei jedoch immer bewusst sein, dass es nicht dein Problem, nicht deine Emotion ist. Du darfst mitfühlen, du solltest aber auf keinen Fall mitleiden. Mache den Schmerz der anderen nicht zu deinem eigenen. Denn damit ist niemand geholfen. Ganz im Gegenteil: Du schadest dir damit nur selbst.
In diesem Zusammenhang auch die Bitte, dich nicht mit Dingen zu belasten, die du nicht ändern kannst. Ich sage dazu immer ganz flapsig: „Das gibt nur graue Haare.“ Nein, im Ernst. Auch das wäre wieder verschwendete Energie. Es bringt auch nichts, sich über etwas aufzuregen, worauf ich keinen Einfluss nehmen kann. Effektiver ist es, deine Energie in Dinge zu stecken, wo du auch wirklich aktiv etwas erreichen kannst.
Stell dir vor, du befindest dich in einem Haus mit einem kaputten Dach. Und es regnet und regnet und regnet. Jetzt kannst du dich hinstellen und laut fluchen, dass es regnet. Und verlangen, dass es aufhört zu regnen. Du wirst damit nichts erreichen. Du kannst aber versuchen, das Dach zu flicken oder im ersten Moment beispielsweise Schüsseln zum Auffangen des Wassers hinzustellen. Das wären sinnvolle Dinge, die in dieser Situation helfen würden.
Lenke deine Aufmerksamkeit somit auf Dinge, die du selbst in der Hand hast. Etwas, was du selbst verändern kannst. Und gehe sorgsam mit deiner eigenen Energie um.
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Ich hoffe, dass dir meine drei Tipps zum besseren Abgrenzen weiterhelfen. Wenn dir dieser Artikel gefallen hat, würde ich mich sehr über einen Kommentar von dir freuen. 😊
Liebe Grüße, Silvia
PS: Wie wäre es denn mit meinem 5-Tage-Email-Workshop „Liebe dich selbst„? Hol´ ihn dir und lege gleich los.
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Hallo Silvia,
ein ganz wichtiges Thema toll aufbereitet. Konnte zu vielem einfach nur nicken.
Was mir beim Nein-sagen noch ergänzend einfällt: Wenn ich sofort eine Entscheidung treffen muss bin ich oft überrumpelt und gebe dann auch mal zu schnell eine Zusage , die ich dann sofort bereue, sobald der andere aus der Tür raus ist. Um das zu vermeiden, gebe ich mir grundsätzlich erst einmal Bedenkzeit und sage „da muss ich drüber nachdenken, morgen gebe ich dir dazu Bescheid“.
Und mit etwas Abstand wird mir viel klarer, was ich wirklich will und kann dann auch Nein sagen.
Liebe Michaela, vielen Dank für deine tolle Rückmeldung.
Ja, diesen Tipp mit der Bedenkzeit findest du auch in meinem Blogartikel „Zehn Tipps, wie du NEIN sagen kannst„.
Liebe Grüsse, Silvia