Es gibt immer mal wieder Phasen im Leben, da ist Selbstfürsorge ganz besonders wichtig. Natürlich ist sie IMMER wichtig – ganz klar. Aber wie gesagt, manchmal musst du richtig gut für dich selbst sorgen, um zu überleben. Okay, das hört sich vielleicht jetzt ein bisschen übertrieben an. Aber vielleicht warst du auch schon mal in einer Situation, wo du dir von niemandem Hilfe holen konntest. Nur du alleine bleibst übrig. Also musst du alles tun, um dich selbst wieder in deine Kraft zu bringen. Quasi dein eigener Fels in der Brandung sein. Und darum geht es in diesem Artikel.
Was bedeutet eigentlich Selbstfürsorge?
Ich habe den Begriff Selbstfürsorge mal bei Tante Google eingegeben. Es kamen 1.060.000 Einträge. Eigentlich gar nicht so viel. Im Vergleich hatte ich einfach mal den Begriff Autorennen eingegeben: Da waren es schon 1.650.000 Einträge. Schon interessant: Zu Autorennen gibt es mehr Infos als zur Selbstfürsorge.
Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass die meisten eher nach Selbstliebe schauen. Da gibt es nämlich 7.720.000 Einträge. Ich würde mal sagen, Selbstfürsorge und Selbstliebe gehören in die gleiche Kategorie und sind somit sehr gefragt. Es ist also etwas, nach dem viele Menschen suchen.
Aber was ist nun darunter zu verstehen?
Selbstfürsorge bedeutet, dass du auf deine eigenen Gefühle und Bedürfnisse achten sollst. Und dass du mit deinen Ressourcen, also deinen Kraftquellen, sorgsam umgehen sollst. Dass du dich nicht verausgabst. Dass du deine eigenen Bedürfnisse nicht denen der anderen unterordnest.
Ganz einfach also: Selbstfürsorge = Sorge selbst für dich.
Wie kannst du gut für dich sorgen?
Gut für dich selbst sorgen – das klingt so banal. So einfach. Aber das ist es sehr oft nicht. Manchmal passiert es, dass wir uns selbst verlieren. Und es noch nicht einmal merken. Und dann kommt der große Knall – und du stehst da, und weißt nicht mehr, was hinten und vorne ist. Und genau dann kommt deine Selbstfürsorge wieder ins Spiel. (Die du vielleicht vorher komplett vergessen hast.)
Nachfolgend findest du nun ein paar Tipps, wie du das ganze Jahr Selbstfürsorge betreiben kannst.
Deine Bedürfnisse
Achte auf deine Bedürfnisse (und kommuniziere sie auch).
Es ist schön, wenn du bestimmte Bedürfnisse hast. Es nützt dir aber wenig, wenn niemand davon weiß. Stell‘ dir vor, du wärst heute besonders kuschelbedürftig. Wenn du das deinem Partner*in nicht sagst, kann er/sie das natürlich nicht riechen. Hol‘ dir das, was du brauchst. Fordere es aktiv ein.
Wenn du gerade deine Ruhe haben möchtest, dann stelle das klar. Vielleicht brauchst du einfach ein paar Minuten oder auch eine längere Pause. Auszeit von allem. Wenn deine Umgebung das weiß, kann sie auch entsprechend reagieren. Und du kannst deine Ruhezeit entspannt genießen. Deinen Kopf wieder klar bekommen. Neue Energie auftanken. Davon profitieren auch die anderen.
Wenn du eine Ernährungsumstellung vornehmen möchtest, dann teile es allen mit. Sage ihnen, was du essen möchtest und was nicht. Gerne kannst du bei der Familie Kompromisse eingehen. Du kannst es so handhaben, dass jeder sich dabei wohlfühlt. Beispiel: Wenn du dich ketogen ernähren möchtest, kannst du ketogen kochen und für die anderen Kohlenhydrate separat reichen, zum Beispiel Nudeln für die anderen noch dazu.
Du fragst dich gerade, was ketogen ist? Hier meine Leseempfehlung: Ketogene Ernährung: Das solltest du wissen
Deine Probleme
Aus Problemen Herausforderungen machen (und nicht im Tal der Tränen versinken).
Jammern und in Tränen versinken nützt leider nichts. Ganz im Gegenteil. Deine ganze Energie geht flöten. Und die könntest du eigentlich dringender woanders gebrauchen.
Probleme sind echt zum k…, egal, ob sie nun klein oder groß sind. Aber in der Regel wird sie niemand für dich lösen. Also bist du selbst gefragt. Ein erster Schritt für deine Selbstfürsorge könnte sein, dass du dein Mindset, also deine innere Einstellung, dazu änderst. Das Problem fühlt sich dann irgendwie anders an. Du machst also aus einem Problem eine Herausforderung. Und dann schaust du, wie du am einfachsten damit umgehen kannst.
Du könntest beispielsweise jemanden um Hilfe bitten. Oder du schaust, was du als erstes machen kannst, um hier zu einer Lösung zu kommen. Das ist wie einen Berg besteigen. Du machst ja auch keinen Sprung und bist direkt oben. Nein, du legst Stück für Stück zurück. Und so kannst du auch deine Herausforderung angehen.
Lerne daraus, damit du auf ähnliche Situationen zukünftig vorbereitet bist.
Eins noch: Denke aber auch daran, dass nicht alle Probleme DEINE Probleme sind. Zur Selbstfürsorge gehört auch, dass du dich abgrenzt. Dass du nicht alles auf dich abladen lässt. Dass du auch öfters mal Nein sagst.
Meine Leseempfehlung: Zehn Tipps wie du NEIN sagen kannst
Deine Besinnung
Dich auf dich selbst besinnen (und nicht auf andere verlassen).
Für deine Selbstfürsorge musst DU aktiv etwas tun. Du kannst nicht erwarten, dass sich andere für dich darum kümmern. Selbstverständlich ist es wunderschön, wenn jemand anderes etwas Gutes für dich tut. Aber darauf solltest du dich nicht verlassen. Oftmals ist es so, dass du von anderen gefordert wirst, beispielsweise von deiner Familie. Das meint keiner böse. Aber es zehrt an deiner Energie. Deswegen: Lade deine Energie regelmäßig auf.
Schaffe dir beispielsweise kleine Rituale, die dir Kraft geben. Ich verrate dir auch gerne mein Ritual, welches mir schon seit über 25 Jahren Kraft gibt: Ich gehe jeden Morgen nach dem Aufstehen zuerst eine halbe Stunde mit meinen Hunden in den Wald. Das ist mein Kraftort, meine Kraftquelle. Dort kann ich Energie für den Tag auftanken. Andere machen zum Beispiel Yoga am frühen Morgen. Oder meditieren. Viele trinken morgens gerne in Ruhe eine Tasse Kaffee oder Tee und lesen beispielsweise die Zeitung dazu.
Und dann sind da noch die kleinen Momente für Zwischendurch. Einfach mal eine Atemübung machen. Dir Zeit für dein Mittagessen nehmen und es nicht nebenbei herunterschlingen. Zehn Minuten spazieren gehen. Ein paar Seiten in einem guten Buch lesen. Dich einfach mal räkeln und strecken.
Deine Ressourcen
Werde dir deiner Ressourcen bewusst (Was sind deine Stärken?).
Wenn du gut für dich selbst sorgen möchtest, dann solltest du dir auch deiner Ressourcen, deiner Kraftquellen, bewusst sein.
Ich erlebe es immer wieder, dass sich viele Menschen auf das konzentrieren, was sie nicht gut können. Also auf ihre Schwächen. Dadurch werden sie aber auch nicht unbedingt besser. Viel einfacher und vor allem auch effektiver ist es, sich auf deine Stärken zu konzentrieren. Darauf, worin du sowieso schon gut bist. Wenn du dir deiner Stärken noch nicht richtig bewusst bist, dann schaue zuerst einmal danach. Nimm dir dazu gerne einen Block und einen Stift und fange an zu schreiben.
- Worin bist du gut?
- Was geht dir leicht von der Hand?
- Wofür wirst du von anderen gelobt?
Auf diese Art und Weise lernst du auch, dich und deine Fähigkeiten realistisch einzuschätzen.
Hier habe ich ein kleines Schaubild für dich erstellt, was beispielsweise zu deinen Ressourcen zählt:
- Positives Lebensmodell
- Optimismus
- Realistische Selbsteinschätzung
- Klare Visionen & Ziele
- Soziale Beziehungen
Mache dir auch hierzu gerne ein paar schriftliche Gedanken. Du wirst feststellen, es steckt viel mehr in dir, als du dir im ersten Moment vorstellen kannst.
Deine Ressourcen, deine Stärken, findest du vor allem in dir selbst. Aber auch in deinem Umfeld, beispielsweise in einer guten Beziehung. Ein Mensch, der dir den Rücken stärkt, dir auch mal den Rücken freihält oder einfach nur für dich da ist.
So löst du deine Blockaden
Blockaden können schon ganz früh in der Kindheit entstehen. Jedoch durchaus auch viel später. Wenn du deine Blockaden gelöst bekommst, fühlst du dich viel freier. Sicherer. Selbstbewusster.
Es macht also durchaus Sinn, mal nach deinen Blockaden zu schauen. Auch das ist eine Form von Selbstfürsorge. Blockaden müssen nicht immer etwas Dramatisches sein. Ganz im Gegenteil. Oft sind es viele kleine Dinge, die uns blockieren. Und genau diesen Dingen kannst du auch oft selbst auf den Grund gehen. Dazu habe ich zwei verschiedene Mini-Kurse erstellt.
Selbstcoaching-Tool „Emotionales Lebensrad“: Finde heraus, welcher Bereich in deinem Leben sich im Ungleichgewicht befindet und dich unzufrieden macht. Und dann fang an, es zu verändern.
Kennst du schon meinen 5-Tage-Email-Workshop „Liebe dich selbst„? Hol‘ dir deine 5 Impulse, die dein Leben verändern werden!
Was haben andere davon?
Was macht das mit dir und was haben andere davon?
In erster Linie geht es natürlich um dich. Wenn du jedoch gut für dich sorgst, macht das auch etwas mit deinem Umfeld.
Stell dir vor, du warst vorher unglücklich und unzufrieden mit deinem Leben. Genau das hast du natürlich auch nach außen transportiert. Wenn vielleicht auch nur unbewusst. Und dein Umfeld reagiert entsprechend darauf.
Nun ändert sich jedoch alles. Du bist mit dir selbst im Reinen. Plötzlich stehst du morgens auf und lächelst dich bereits im Spiegel an. Du gehst fröhlich pfeifend in die Küche und bereitest dir einen Kaffee oder Tee zu. Du kommst gutgelaunt zur Arbeit. Abends bist du nicht genervt, sondern spielst noch mit den Kindern oder gehst vielleicht einfach mal wieder zum Sport.
Alle anderen nehmen deine Veränderung wahr. Sie werden positiv darauf reagieren und dich widerspiegeln. Dir geht es also gut und allen anderen geht es dann auch gut. Oder zumindest mal besser. Ein guter Anfang, oder?
Meine Erkenntnisse
Selbstfürsorge hat ganz viele Facetten. Es kann jedoch nur etwas daraus werden, wenn du dich selbst wichtig nimmst. Dass dir klar wird, dass es DEINE Aufgabe ist, gut für dich zu sorgen. Stündlich. Täglich. Jederzeit.
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Ich bin gespannt, wie dir dieser Artikel gefallen hat und würde mich sehr über einen Kommentar von dir freuen.
Liebe Grüße, Silvia
PS: Mein Anlass, diesen Blogartikel zu schreiben, war die Einladung von Anna Koschinski zu ihrer Blogparade #SelbstfürsorgeStärken. Hier kannst du weitere Blogartikel lesen zum Thema „So wichtig ist Selbstfürsorge! Meine besten Tipps“.
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Wenn du gerne regelmäßige Tipps von mir haben möchtest, dann trage dich hier ganz unverbindlich in meinen Newslettter, die Entspannungs-und Ernährungs-Impulse, ein:
Bildnachweis: eigene Bilder, Bild Lebensrad von Canva Pro
Liebe Silvia
ein wirklich ganz famoser Blog über Selbstliebe und Selbstachtsamkeit/-fürsorge, die leider immer noch oder viiiiiel zu häufig zu kurz kommt. Besonders dein Abschnitt zum „kleinen“ Wort NEIN ist wirklich lehrreich und sehr lesenswert! Auch, wenn vielleicht sehr banal, sollte man immer wieder Aktivitäten starten, die einen glücklich machen, sich mit Menschen umgeben, die einem gut tun – dafür nehmen wir uns immer wieder viel zu wenig Zeit. Daher einfach mal eine Massage buchen, ein spannendes Buch lesen oder mit der besten Freundin in einem Badefass abtauchen und mal so richtig entspannen! Danke dir für’s Erinnern!