Schokolade als Stresslöscher?

Mein ganzer Schrank ist voll mit Schokolade. Eigentlich möchte ich sie ja gar nicht essen. Aber ich weiß genau: Ich brauche sie! Das zumindest rede ich mir ein. Momentan habe ich extrem viel um die Ohren. Ich habe eine wichtige Terminarbeit und die Zeit läuft mir einfach so davon. Und wenn ich so konzentriert an meinem Laptop sitze, dann schreit mein Körper nach Schokolade. Nein, eigentlich ist es bestimmt mein Gehirn. Denn das ernährt sich ja von Glukose. Es verbrennt rund 140g Glukose am Tag. Und in Schokolade ist nun halt mal besonders viel drin. Ausserdem muss ich da ja viel denken.

Und natürlich ist es auch Nervenfutter. Wie ja jedes kleine Kind weiß, macht Schokolade glücklich. Oder doch nicht? Die Forscher sind sich da immer noch nicht einig. Bewiesen ist auf jeden Fall, dass Schokolade eine kleine Serotonin-Produktion auslöst: das Glückshormon schlechthin. Aber leider hält dies nicht lange an. Also wieder neue Schokolade essen.

Und am nächsten Tag freut sich dann meine Waage. Da kommen dann solche Sachen wie: „Bitte einzeln auftreten.“ oder „Wieso weiß ich nicht, dass du schwanger bist.“. Als könnte ich in meinem Alter überhaupt noch schwanger werden. So ein blödes Teil.

Aber nun im Ernst: Was hat es mit dieser Schokolade auf sich? Macht sie wirklich glücklich? Gehen wir der Sache doch mal auf den Grund.

Evolutionäre Ursache

Wenn in der Steinzeit Gefahr drohte, musste der Mensch entweder rennen oder kämpfen. Dafür benötigte er schnell resorbierbaren Zucker. Also Zucker, der ganz schnell Energie liefert. Und Fett, welches als DER Energielieferant überhaupt gilt.

So, jetzt stehst du unter Druck, hast viel um die Ohren. Dein Stresspegel steigt. Für deinen Körper ist das das Gleiche als wärst du in Gefahr. Er reagiert nämlich genauso. Er stellt Energie bereit. Und dafür braucht er Nachschub. Da ist doch die Schokolade genau das richtige: Quadratisch, praktisch, gut.

Psychische Ursache

Unsere Hormone haben ja eine riesengroße Macht über uns. Bestimmt kennst du das auch. Besonders schlimm empfinde ich es immer während meiner Periode. Da spielen die Hormone dann komplett verrückt. Mit Schokolade kannst du dich belohnen, wenn du etwas toll gemacht hast. Sie kann dich auch trösten, wenn es mal nicht so gut läuft. Sie hilft dir auch dabei zu entspannen, wenn du einen stressigen Tag hattest.

Schokolade ist meistens klein und handlich. Du kannst sie überall kaufen. Und du kannst sie überall mit hinnehmen. Wie war das: Und mit einem Happs sind sie im Mund. Tja, und bei einem Happs bleibt es ja in der Regel nicht. Einmal angefangen und bis zum bitteren Ende durchgehalten. Ich sage immer: Ich mag keine Schokolade. Ich vernichte sie überall, wo ich sie finde.

Schluss mit Genuss

Die Schokolade ist gefuttert. Und für einen Moment fühle ich mich auch wirklich glücklich. Nur leider hält dies nicht lange an. Schon bald steht das Gefühl der Reue vor der Tür. Wieso habe ich wieder so viel Schokolade gegessen? Ach, ich weiß warum: Die erotische Nutzfläche muss vergrößert werden. Huch, jetzt habe ich mir die ganze Sache aber ganz schön schöngeredet. Eigentlich habe ich meiner Waage nur noch mehr Kanonenfutter gegeben.

Und dann gibt es ja diese schönen Alternativen: Süße Früchte statt Schokolade. Das soll eine Alternative sein??? Die können mir komplett gestohlen bleiben. Ich mag kein Obst. Außer wenn es gut verpackt ist, z.B. in der Schwarzwälder Kirschtorte oder als Bananensplit.

Also doch weiter Schokolade essen?

Darm ohne Charme

Vielleicht besser nicht. Denn ich kenne ja die Auswirkungen von zu viel Schokolade. Nicht umsonst bin ich ja Heilpraktikerin und studierte Ernährungsberaterin.

Was macht nun Schokolade in meinem Darm? Meine geliebte Schokolade wird unterwegs zu Glukose aufgespalten. Und zu viel Glukose schadet dem Darm. Normalerweise wird Glukose im Darm recht schnell resorbiert. Das heißt der Zucker wandert direkt weiter ins Blut. Ist nun aber zu viel davon vorhanden, verweilt der Zucker länger im Darm. Dies hat zur Folge, dass mehr Wasser in den Darm gezogen wird. Und dass Bakterien der natürlichen Darmflora sich auch auf den Zucker stürzen und dadurch jede Menge Gase im Darm entstehen. Und das ist auch nicht immer unbedingt angenehm.

Schoki schlägt Abwehr

Bei übermäßigem Genuss von Schokolade kann somit die Darmflora auf Dauer geschädigt werden. Und da gleichzeitig in unserem Darm etwa 70 Prozent unseres Immunsystems sitzen, hat es natürlich auch hier negative Auswirkungen.

Dein Immunsystem macht schlapp. Du fühlst dich ständig kaputt. Bist oft erkältest. Kommst gar nicht mehr so richtig auf die Füße. Bist ständig müde. Und das alles nur wegen dem bisschen Schokolade.

Tja, und wenn du dann unter Stress stehst und dein Immunsystem sowieso schon geschwächt ist: Dann isst du Schoki, um dich zu trösten. Und schon steckst du mitten im Schoki-Krank-Kreislauf.

Schoki-Ersatz

Aber was könnte nun ein Ersatz für Schoki sein? Wie bekommst du deinen Stress in den Griff ohne Schoki?

Eine Pauschal-Antwort kann ich dir leider auch nicht geben. Denn das ist sehr individuell. Aber ich kann dir zumindest ein paar Anregungen geben.

1. Achte auf eine ausreichende Zufuhr an Eiweiß und gesunden Fetten, esse viel Gemüse, Salate und gerne auch ein wenig Obst. 😉 Wenn du ausgewogen isst, wird sich dein Verlagen nach Süßem automatisch reduzieren.

2. Gönne dir manchmal ganz bewusst EIN Stückchen Schokolade. Verzehre es bewusst und mit Genuss. Nicht einfach nur so nebenbei. Denn dann ist die ganze Tafel weg. Und du merkst es noch nicht einmal.

3. Wenn du im Stress bist, gönne dir schöne Dinge. Das muss nicht immer Schokolade sein. Du kannst dir auch eine tolle Tasse Tee kochen. Oder mal kurz mit der Freundin telefonieren. Sich aussprechen tut immer gut.

4. Suche dir einen Kurs, der zu dir passt. Wichtig ist, dass du dadurch Stress abbauen kannst. Dies kann ein Entspannungskurs sein, wie z.B. Yoga, Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung. Du kannst dich auch einer Laufgruppe anschließen oder schwimmen gehen.

Wenn du eine noch nachhaltigere Methode lernen möchtest, dann empfehle ich dir meinen Präventionskurs „Autogenes Training“ – als wöchentlicher Kurs, Wochenendkurs, Onlinekurs und als Selbstlernkurs.

5. Wenn möglich, steige auf Bitterschokolade um. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich von Bitterschokolade nie im Leben so viel essen könnte wie von normaler Schokolade. Und die Flavonole aus dem Kakao sind sogar gut für deine Gesundheit.

6. Besonders gut gefallen mir Glückskarten als Alternative. Jedesmal, wenn du aus Frust, Ärger oder Stress wieder zur Schokolade greifen möchtest: ziehe dir eine Glückskarte. Ich mag besonders gerne die von Oups:

Oups Karten – „Sonnenstrahlen für Dein Herz“: 42 Karten mit sonnigen Gedanken und zauberhaften Bildern

7. Bevor du z.B. im Büro vor lauter Frust zur Schokolade greifst, laufe lieber einmal um den Block. Oder einfach nur die Treppe hoch und wieder runter. Bewegung ist immer noch DIE effektivste Methode, um Stress abzubauen.

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Wenn du dich von deiner Zuckersucht gerne verabschieden möchtest, dann bin ich gerne für dich da. Hier findest du mich und meine Angebote: Ernährungsberatung

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Liebe Grüße, Silvia

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01. Juni 2019

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12 Gedanken zu „Schokolade als Stresslöscher?“

  1. Hallo Sylvia, vielen Dank für deine Ausführungen „Schoki als
    Stresslöscher“. Deine Ausführungen sind sehr aufschlussreich
    und das Lesen macht richtig Spaß.
    Vielen Dank und liebe Grüsse Hannelore

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