Alles über Yoga – 10 Mythen

Yoga ist eigentlich eine philosophische Lehre, die aus Indien stammt. Im Prinzip geht es darum, Körper, Geist und Seele zu einer Einheit zu verbinden und ein Leben in Balance zu führen. Es ranken sich jedoch einige Mythen um Yoga. Wenn du wissen möchtest, was dran ist – dann lies weiter.

Yoga liegt in den westlichen Ländern schon seit vielen Jahren im Trend. Manchmal habe ich das Gefühl, es wird immer mehr statt weniger. Immer mehr Yoga-Studios schießen aus dem Boden, aber die Nachfrage ist immer noch größer als das Angebot. Ich selbst hatte früher neun Yogakurse pro Woche gegeben bis ich gemerkt hatte, dass ich dadurch völlig ausgelaugt wurde. Inzwischen gebe ich nur noch drei Yogakurse pro Woche und habe mir Unterstützung von weiteren Yogalehrerinnen geholt. Zusätzlich gibt es bei uns Yoga-Workshops und Seminare.

Manche sehen Yoga als eine Sportart an, aber das ist nicht meine Einstellung. Yoga dient meiner Meinung nach dazu, Ruhe und Entspannung zu finden. Und somit wieder zu deinem inneren Gleichgewicht zu gelangen.

Zu Yoga gibt es sehr unterschiedliche Meinungen und Mythen. So manche davon konnte ich in meinen Kursen schon ausräumen. Manche Menschen haben regelrecht Vorurteile gegen Yoga. Teilweise kann ich das sehr gut verstehen. Denn Yoga wird marketingtechnisch manchmal als etwas völlig anderes dargestellt als es eigentlich ist. Ich habe mal die zehn am häufigsten genannten Gründe zusammengestellt, warum Yoga nichts für dich ist. Und warum du das aber auch ganz anders sehen kannst.

Mythos 1: Yoga ist nur für schlanke Menschen.

Diesen Mythos kann ich sogar verstehen. Jedes Mal, wenn ich mir eine Yoga-Zeitschrift anschaue, befinden sich auf dem Titelbild superschlanke Menschen. Ich bin nicht superschlank. Das werde ich wohl auch nie sein. Das ist aber auch gar nicht mein Ziel. Mein Ziel ist es, Yoga für alle Menschen zugängig zu machen. In meinen Kursen sind ganz viele Frauen, die wohlgerundet sind. Und sie alle lieben mein Yoga. Und wenn eine Übung mal nicht so klappt, dann gibt es genügend Hilfsmittel wie beispielsweise Gurte, Blöcke und verschiedene Kissen.

Fazit: Yoga ist für alle Menschen, egal ob dick oder dünn. Es kommt auf die Art der Übungen und die Möglichkeiten der Hilfsmittel an.

Hilfsmittel beim Yoga
Yoga-Hilfsmittel

Mythos 2: Für Yoga musst du beweglich sein.

Oh weh, dann hätte ich niemals mit Yoga anfangen dürfen. Ich bin nach all den Jahren Yoga immer noch steif wie ein Brett. Aber mal ganz ehrlich, ich möchte gar nicht wissen, WIE steif ich wäre, wenn ich kein Yoga machen würde.

Kleines Beispiel: Diese Geschichte ist schon einige Jahre alt, aber ich erzähle sie auch in meinen Kursen immer wieder. Es geschah in meinem Sommer-Yogakurs. Wir machten zusammen den Hund. Eine Teilnehmerin, die normalerweise in einem anderen Yogakurs ist, meinte, dass sie normalerweise im Hund die Fersen auf den Boden stellen würden. Ich musste lachen und antwortete ihr: „Bei uns normalerweise auch. Wenn du das kannst, kannst du es gerne machen. Ich kann es nicht.“ Das war vielleicht ein Gelächter. Meine Muskeln, Sehnen und Bänder meiner Beinrückseite sind so stark verkürzt, dass ich niemals mit den Fersen auf den Boden kommen werde. Aber was soll´s. Ich mache dann den Hund auf meine Art und Weise. Und mindestens 90 Prozent meiner Teilnehmerinnen können auch die Fersen nicht auf den Boden stellen.

Fazit: Für Yoga musst du nicht beweglich sein. Du machst Yoga bestmöglich. Dabei ist es ganz egal, ob deine Mattennachbarin höher, weiter oder länger ist. Du achtest nur auf dich selbst. In meinen Augen ist es einfach nur wichtig, dass du dich wohlfühlst und etwas Gutes für dich selbst tust.

Mythos 3: Yoga ist überhaupt nicht anstrengend.

Eine ähnliche Aussage ist: Da liegt man nur auf der Matte rum. Dies sind Aussagen, die von mehreren Blickwinkeln beleuchtet werden können. Ein wichtiger Punkt hierbei ist, dass es ganz verschiedene Yoga-Stile gibt. In manchen wird Yoga eher wie eine Sportart betrieben und kann ganz schön schweißtreibend sein. Ich hatte schon einige Teilnehmerinnen, die sich bei mir viel wohler gefühlt hatten als bei ihrem vorigen Yogalehrer, da mein Yogastil viel sanfter ist. Ich mache beispielsweise keine zehn Sonnengrüße hintereinander. Das würde ich gar nicht schaffen. Vorher würde ich wahrscheinlich umfallen. 😉

Und da kommt auch schon der nächste Punkt ins Spiel: Jede Yogalehrerin/jeder Yogalehrer ist anders. Manche mögen es sportlich-dynamisch, ich beispielsweise eher ruhig und sanft. Aber es gibt einige Yogalehrer/-innen, die noch ein weitaus sanfteres Yoga als ich machen. Um einen Yogastil kennenzulernen, empfiehlt sich beispielsweise vorher mal einen Workshop bei der jeweiligen Yogalehrerin zu machen. Dies sind nur wenige Stunden, aber du weißt hinterher, ob dir dieser Stil zusagt oder nicht.

Meine Teilnehmerinnen haben auch ab und zu mal Muskelkater. Ich versuche zwar möglichst, dies zu vermeiden, aber manchmal trainieren wir eben auch Muskeln, von denen vorher keine wusste, dass sie diese überhaupt hat.

Fazit: Yoga kann, muss aber nicht anstrengend sein. Es kommt auf den Yogastil und die Yogalehrerin an. Bitte vorher abklären, ob der angebotene Kurs etwas für dich ist.

Mythos 4: Yogis singen ständig OM.

Es gibt bestimmt Yogalehrende und Yogausführende, denen das OM sehr wichtig ist. Die Aussage „Singen ständig OM.“ steht für mich hier allgemein für alle Mantras. Ich selbst habe nie gelernt Mantras zu singen. Ich finde sie schön. Aber zu meiner Yogastunde gehören sie nicht dazu. Meine Teilnehmerinnen finden auch nicht wirklich Gefallen daran. Meine Kollegin Katja wiederum liebt Mantras. Und sie erfreut auch ganz oft ihre Kursteilnehmerinnen damit. Sie lehrt eher ein östliches Yoga und ich ein westliches.

Wenn ich mit meinen Teilnehmern töne oder singe, steht meistens ein medizinischer Grund dahinter. Ich erkläre dann genau, warum und wieso wir dies machen. Und welche gesundheitlichen Vorteile dies hat. Dann sind die Teilnehmer auch offen dafür.

Fazit: Yoga muss nicht unbedingt mit OM verknüpft sein. Auch hier kannst du vorher mit deiner Yogalehrerin abklären, welche Stilrichtung sie lehrt.

Mythos 5: Yoga ist eine Sekte.

Vielleicht fragst du dich auch, ob Yoga nicht vielleicht eine Sekte ist und du dort einer Gehirnwäsche unterzogen wirst. Ich muss gestehen, ich kenne mich nicht mit Sekten aus. Aber bei manchen Yogaausbildungsinstituten drängt sich mir auch der Gedanke auf. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Bei normalen Yogakursen gehe ich mal davon aus, dass die meisten Yogalehrer/-innen nichts mit einer Sekte am Hut haben. Falls doch, wirst du das aber schnell merken. Am einfachsten ist immer, mal Leute zu fragen, die bereits in diesem Yogakurs oder bei dieser Yogalehrerin sind.

Erkennbar wird es beispielsweise auch an deren Wortwahl, Vorschriften und Ansichten. Heute hast du quasi immer die Möglichkeit, dich im Internet ausführlich über das jeweilige Yogastudio zu informieren. Die meisten haben eine Webseite und/oder sind auf Social Media vertreten. Dort kannst du dir Blogartikel durchlesen, Videos anschauen, etc. und dir damit schon einen ersten Überblick verschaffen.

Fazit: Die Gefahr einer Sekte ist hier eher gering. Wenn du dir unsicher bist, befrage andere Teilnehmer und/oder informiere dich im Internet.

Mythos 6: Yoga ist nichts für (echte) Männer.

Ursprünglich wurde Yoga von Männern entwickelt. Dennoch ist in den westlichen Ländern Yoga fest in weiblicher Hand. Es gibt deutlich mehr weibliche als männliche Teilnehmer. Bei mir ist das auch nicht anders. Auf zehn Frauen kommen vielleicht mal ein Mann. Außerdem gibt es bei mir auch spezielle Workshops und Seminare nur für Frauen.

Viele Männer sind der Meinung, Yoga wäre nur etwas für schwule Männer. Und dass Yoga ja nur Larifari wäre. Interessant ist jedoch, wie schnell die Männer ihre Meinung ändern, wenn sie das erste Mal im Kurs waren. Männer haben komischerweise oft eine sehr merkwürdige Vorstellung von Yoga.

Mir ist aufgefallen, dass es meistens einen großen Unterschied bei Männern und Frauen gibt: die Frauen sind besser gedehnt, dafür haben die Männer mehr Muskelkraft. Dies zeigt sich auch deutlich bei den einzelnen Übungen.

Um den Einstieg für Männer zu erleichtern, gibt es bei uns auch immer mal wieder entsprechende Workshops wie beispielsweise „Yoga für Paare“ oder „Yoga für Männer“.

Fazit: Yoga wird von den Männern oft verkannt. Wenn sie jedoch einmal damit in Berührung gekommen sind, revidieren sie sehr schnell ihre Meinung.

Mythos 7: Wer Yoga macht, wird nicht krank.

Sagen wir mal so: Als Yogi ist man oft nicht so anfällig wie Nicht-Yogis. Das liegt aber nicht nur am Yoga, sondern daran, dass Yogis im Allgemeinen etwas bewusster leben. Viele achten auf eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, Ausgleichsphasen und ausreichend Schlaf.

Dennoch kann ein Yogi natürlich auch krank werden. Vor zwei Jahren hatte ich mir mal wieder so eine richtig kräftige Erkältung eingefangen. Daran war ich aber selbst schuld. Der Witz dabei ist, dass es mir während der Yogastunde passiert ist. Ich war nicht achtsam. Ich habe mich mitten in den Durchzug gestellt, obwohl ich genau weiß, dass das bei mir übel ausgeht. Und so war es dann auch. Ich hatte tagelang keine Stimme mehr. Gott sei Dank hatte ich vieles von mir schon als Audio aufgenommen, so dass ich dies meinen Teilnehmern einfach nur vorspielen musste.

Wer Yoga macht, achtet sich selbst. Denn du machst ja einen Yogakurs, um deinem Körper, deinem Geist und deiner Seele etwas Gutes zu tun. Und du lernst Übungen wie beispielsweise Atemübungen, die du jederzeit im Alltag einsetzen kannst, wenn mal wieder Not am Mann ist. Oder natürlich auch gerne vorbeugend.

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Fazit: Nicht das Yoga ist es, was gesünder macht, sondern die eigene Wertschätzung und das bewusstere Leben. Wenn du als Yogi alles andere ignorierst, wird dir auch Yoga wenig helfen.

Silvia Berft, Yogalehrerin in Rodenbach bei Kaiserslautern
einfacher Drehsitz

Mythos 8: Yogis ernähren sich vegan.

Also mal ganz ehrlich: Ich ernähre mich noch nicht einmal vegetarisch. Zumindest nicht immer. Ich esse gerne mal vegetarisch und auch mal vegan. Aber nicht auf Dauer. Ich bin kein großer Fleischesser, Wurst fast gar nicht. Aber so ein bisschen brauche ich schon.

Yogi zu sein bedeutet nicht, dass du auch vegan sein musst. Du kannst es natürlich, wenn du möchtest. Aber es ist bei Weitem keine Verpflichtung.

Ayurveda und Yoga sind ja oft miteinander verbunden. Und auch in der ayurvedischen Küche gibt es Fleisch. Ich halte mich bei meiner Ernährungsweise an die Regel: Qualität geht vor Quantität. Lieber esse ich nur wenig Fleisch, aber dafür qualitativ hochwertiges und für mich ethisch vertretbares.

Fazit: Wer Yoga praktiziert, muss kein Vegetarier oder Veganer sein. Auch hier geht es einzig und allein darum, das zu tun, was du mit deinem eigenen Gewissen vereinbaren kannst.

Mythos 9: Yogis sind immer tiefenentspannt.

Schön wäre es. Aber ganz so einfach ist es nun doch wieder nicht. Hier ist es so ähnlich wie mit der Gesundheit: Es kommt auf deine gesamte Lebensweise an und nicht, ob du einmal die Woche zum Yoga gehst. Yoga hilft dir dabei, entspannter mit bestimmten Situationen umzugehen. Um dies zu erreichen, solltest du jedoch Yoga in deinen Alltag integrieren und nicht nur einmal pro Woche machen.

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Fazit: Auch Yogis können sehr wohl gestresst sein. Der Unterschied ist, dass praktizierende Yogis meist sehr gut damit umgehen können.

Mythos 10: Ich habe keine Zeit für Yoga.

Und hiermit bin ich auch beim letzten Punkt. Du denkst, du hast keine Zeit um Yoga zu machen? Pusteblume. Ich erinnere dich gerne an den Satz: Hast du keine Zeit, dann musst du dir welche nehmen. Oder: Wenn du sagst du hast keine Zeit, dann liegt es nur daran, dass dir andere Dinge wichtiger sind.

Mir würden hier noch viele weitere Sprichwörter einfallen, aber ich denke, du verstehst, was ich dir damit sagen möchte. Dennoch ist mir sehr wohl bewusst, dass Zeit nicht immer gleich Zeit ist. Was machst du beispielsweise als Mama, wenn dein Mann erst spät abends von der Arbeit nach Hause kommt? Oder wenn du selbstständig bist und immer einen langen Arbeitstag hast? Wo bleibt da Zeit für einen Yogakurs?

Workshops

Genau darüber hatte ich mir viele Gedanken gemacht. Seit vielen Jahren gibt es ja bei uns schon Workshops, die samstags stattfinden. Das wäre die eine Möglichkeit, dich ein wenig mit Yoga vertraut zu machen.

Kompaktkurs

Die zweite Möglichkeit gibt es erst seit einem Jahr im Seminarzentrum: einen zertifizierten Yoga-Kompaktkurs. Dieser wird in der Regel von der Krankenkasse bezuschusst. Er findet an zwei Samstagen jeweils von 9.30 Uhr bis 17 Uhr statt. Hier lernst du die Grundkenntnisse für deine Yogapraxis kennen. Danach hast du einen Fahrplan, wie du auch zuhause Yoga üben kannst.

Wenn du dich für meine Yogakurse interessierst, dann schau gerne hier vorbei. Meine Kurse werden von den gesetzlichen Krankenkassen bis zu 100 % bezuschusst. Sie finden im Seminarzentrum Berft in Rodenbach bei Kaiserslautern statt. Hier kannst du dich schon anmelden.

Mache dir auch bewusst, dass du ganz frei entscheiden kannst, wieviel Zeit du in Yoga, in dich, investieren möchtest und kannst. Wenn es täglich nur fünf Minuten sind, dann finde ich das schon wundervoll. Du kannst es auch variieren. Wenn zu genügend Zeit hast, machst du ein bisschen mehr. Ansonsten reichen auch ein paar Minuten. Frei nach dem Motto: Es ist vollkommen egal, wie lange du yogierst, du machst immer noch mehr als der, der gar nichts tut.

Fazit: Wenn du gerne Yoga machen möchtest, dann gönne dir diese Zeit. Plane so, wie es für dich am besten passt. Ein bisschen Yoga ist besser als gar keins.

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So, das waren meine 10 Yoga-Mythen, mit denen ich öfters in Kontakt komme. Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Artikel Yoga etwas näherbringen.

Wenn dir dieser Artikel gefallen hat, würde ich mich sehr über einen Kommentar von dir freuen.

Liebe Grüße, Silvia

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4 Gedanken zu „Alles über Yoga – 10 Mythen“

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