Bei dem Gedanken „keine Energie“ denke ich an den Ausspruch von dem damaligen Trainer Trapattoni von Bayern München:
„Schwach wie eine Flasche leer!“
Ich denke, dies beschreibt das Gefühl ganz gut. Antriebslos, zu nichts Lust haben, den Hintern nicht hochbekommen … Und sich dann dabei noch schlecht fühlen.
Warum ist das so? Woher kommt das? Und was kannst du dagegen tun? Diesen Fragen gehe ich heute auf den Grund.
Zuerst jedoch möchte ich folgende Unterteilungen vornehmen:
- Kurzfristiges Andauern
- Langfristiges Andauern
- Körperlich bedingt
- Seelisch bedingt
- Von außen verursacht
- Selbst verursacht
Kurz- oder langfristig?
Wenn dein Akku leer ist, kann das nur für eine kurze Weile sein. Oder es kann gefühlte Ewigkeiten dauern, also chronisch.
Kurzfristig dann, wenn du zum Beispiel gerade ein anstrengendes Projekt zum Abschluss gebracht bist und nun völlig ausgelaugt bist. Oder wenn dein Kind krank war und du nächtelang nicht richtig schlafen konntest.
Langfristig wäre, wenn du permanent auf deiner Arbeit unter Zeitdruck stehst und dich völlig überfordert fühlst. Und es ist kein Ende in Sicht. Oder wenn du einen Pflegefall zuhause hast und du dich zwischen Beruf, Familie und Pflege aufreibst.
Es kann auch jahreszeitlich bedingt sein. Gerade in der kalten und dunklen Winterzeit fühlen sich viele Menschen schlapp und ohne Energie.
Körperlich oder seelisch bedingt?
Körperliche Ursachen gibt es viele. Dies kann beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion sein, ein Vitamin-D-Hormon oder Vitamin B12 Mangel sein. Ebenso könnte eine Nahrungsmittelallergie vorliegen oder einfach nur eine geschädigte Darmflora.
All dies kannst du bei deinem Hausarzt oder deinem Heilpraktiker überprüfen lassen. Damit kannst du entweder körperliche Ursachen ausschließen oder gezielt mit einer Therapie ansetzen.
Seelische Ursachen sind oftmals nicht so einfach zu benennen. Oft verstecken sie sich hinter körperlichen Symptomen wie Schlaflosigkeit, Antriebsschwäche, Kopf- und Rückenschmerzen.
Um seelische Ursachen zu ergründen, kannst du entweder an dir selbst arbeiten oder du suchst dir jemanden mit Erfahrung, der dich in deinem Prozess unterstützt.
Ich empfehle dir hierzu auch gerne meinen 8-wöchigen betreuten Onlinekurs „Tschüss Stress„. Details & Anmeldung findest du HIER.
Von außen oder selbst verursacht?
Manchmal gibt es Menschen oder Situationen, die dir deine Energie rauben. Oftmals ist daran auch nichts zu ändern. Halt, nicht ganz. Du kannst zwar vielleicht nicht den anderen Menschen oder diese spezielle Situation ändern, aber: DU kannst deine innere Einstellung dazu ändern.
Ein kleines Beispiel: Ich hatte einen Kollegen, der ständig über seine Arbeit geklagt hat. Nein, eher regelrecht geschimpft hat er über sie. Ich habe ihm erklärt, dass es zwei Möglichkeiten gibt: Entweder er behält diese Arbeitsstelle, ändert seine Einstellung dazu und arrangiert sich. Oder er wechselt den Arbeitsplatz und sucht sich eine Stelle in der er sich wohlfühlt. Sein Argument war, dass er ja nicht wechseln könne, da er hier gut Geld verdiene und er ja Frau und Kinder habe. Also hat er weiterhin geschimpft. Seine innere Einstellung ist die gleiche geblieben.
Er hätte seine Einstellung auch dahingehend ändern können, dass er dankbar dafür ist, so einen gut bezahlten Arbeitsplatz zu haben. Wenn er es gewollt hätte, hätte er bestimmt viele weitere Pluspunkte für seinen jetzigen Arbeitsplatz gefunden. So verschwendet er jedoch viel von seiner täglichen Energie ins Jammern und Schimpfen. Schade!
Wichtig ist auch, dass du überhaupt erst mal erkennst, WER dir denn deine Energie raubt. Sogenannte Energieräuber hat jeder in seinem Leben. Auch hier hast du zwei Möglichkeiten: Entweder du lernst, damit umzugehen bzw. dich zu schützen. Oder du gehst ihnen nach Möglichkeit aus dem Weg.
Beispiel einer Patientin: Sie erzählte mir, dass sie inzwischen Familienfeste meidet. Der Grund dafür ist, dass sie dort von negativer Energie umgeben ist, welche ihr nicht guttut. Hintergrund ist, dass die einzelnen Familienmitglieder untereinander verkracht sind und nicht mehr miteinander reden. Dementsprechend herrscht eine äußerst negative Atmosphäre. Durch ihr Fernbleiben geht sie dieser negativen Energie aus dem Weg. Ich nenne es Selbstschutz.
Dann gibt es noch die Frage: WAS raubt dir deine Energie? Hier beziehe ich mich auf die sogenannten „emotionalen Triggerpunkte“. Diese kannst du hier nachlesen.
Es gibt Situationen im Leben, auf die reagierst du ganz automatisch. Dein Gehirn lässt dir keine Zeit zum Nachdenken. Es wird etwas Altes angestoßen und die Antwort kommt sofort. Ob du willst oder nicht.
Entscheidend ist hier, wie du mit dieser Antwort umgehst: Nimmst du sie als gegeben hin oder hinterfragst du die Situation? Hier habe ich dir verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie du mit deinen emotionalen Triggerpunkten besser umgehen kannst.
Akku wieder aufladen
Ich habe dir verschiedene Möglichkeiten zusammengestellt, wie du deinen Akku wieder aufladen kannst. Lese sie dir in aller Ruhe durch, probiere verschiedene aus und finde die für dich passenden heraus.
Punkt 1: Körperlich durchchecken lassen
Lass dir ein großes Blutbild von deinem Hausarzt machen. Achte dabei auf die Schilddrüsenwerte, dein Speichereisen, deinen Vitamin B12- und deinen Vitamin-D-Wert. Evtl. kannst du noch deine anderen Vitamine und deine Mineralstoffe überprüfen lassen.
Dies gibt dir einen ersten Hinweis, ob körperlich alles in Balance ist. Oder ob irgendwo ein Mangel besteht.
Punkt 2: Auf dich achten
Manchmal braucht der Körper und die Seele einfach eine Auszeit. Wenn du deinem Körper in der letzten Zeit zu viel zugemutet hast, dann gönne ihm nun auch seine Ruhe.
Nimm dir Zeit um ein gutes Buch zu lesen. Lege dich gemütlich in die Badewanne. Mache einen ausgiebigen Spaziergang an der frischen Luft.
Besonders gut eignet sich natürlich das Wochenende dafür. Aber auch an einem Arbeitstag solltest du dir wenigstens eine 30minütige Auszeit nehmen. Tue einfach das, was dir guttut.
Punkt 3: Adäquat Sport treiben
Gerade wenn du so für gar nichts Lust hast, hilft ein bisschen Sport. Das muss gar nicht viel sein. Nimm dir nicht gleich einen Marathon vor. 😉
Wenn mein Akku leer ist und ich so gar keine Lust habe, dann schnappe ich mir meinen Hund und gehe in den Garten. Dann machen wir ein paar Übungen, bei denen ich auch hin und her flitzen muss. Da reichen mir oft zehn Minuten und schon geht es mir wieder besser. Angenehm ist es auch, sich mit Freunden zum Sport zu verabreden. Dadurch wird deine Motivation gestärkt.
Punkt 4: Auf deine Ernährung achten
„Du bist, was du isst.“
Dies gilt auch für deinen Akku. Wenn du beispielsweise schwer verdauliche Speisen zu dir nimmst, dann geht dir automatisch Energie verloren. Mache dir bewusst, dass etwa 40% deiner Energie für deine Verdauung gebraucht werden. Optimaler ist es also, wenn du leichte Sachen zu dir nimmst.
Und dann gibt es da noch die Sache mit der Schokolade. Ich denke, dass kennst du auch zur Genüge: Du bist schlecht drauf, ohne Antrieb – und du greifst zur Schokolade. Diese ist ein Seelentröster. Schokolade macht vermeintlich glücklicher. Aber leider nur auf den ersten Blick. Zu viel Schokolade schadet deiner Darmflora. Dein Immunsystem wird geschwächt und dein Körper muss viel Energie in den erneuten Aufbau stecken. Diese Energie fehlt wiederum dir. Und aus Erfahrung weiß ich, dass es auch nicht unbedingt förderlich für das Gewicht ist. ☹ Koche dir stattdessen lieber etwas Leckeres.
Lese dir dazu auch gerne meinen Blogartikel „Schoki als Stresslöscher?“ durch.
Und wenn schon Süßes, dann bereite es selbst zu. Denn dann bestimmst du, welches Mehl und welche Menge Zucker du nimmst. Ich empfehle bei schlechter Laune immer selbstgemachten Schokopudding. Geht schnell und du kannst den Zuckergehalt deutlich reduzieren.
Punkt 5: Klassische Entspannung
Wie bereits oben erwähnt, kann dein Akku auch leer sein, wenn du dir einfach zu viel vorgenommen hast. Und dir zwischendurch nicht genug Zeit genommen hast, um deinen Akku wieder aufzuladen. In diesem Fall empfehle ich dir ein klassisches Entspannungsverfahren. Meine bevorzugten sind Autogenes Training (AT), Progressive Muskelentspannung (PME) und Yoga.
Mehr Infos zu Autogenem Training und Progressiver Muskelentspannung findest du hier: Vor-Ort-Kurse
In so einem Kurs bist du unter Gleichgesinnten. Und was mir persönlich immer ganz wichtig in meinen Kursen ist: Es ist eine Zeit nur für DICH. Du darfst alle Dinge des Alltages draußen lassen und dich nur auf dich selbst konzentrieren. Ankommen, runterfahren, genießen.
Kursempfehlung: „Autogenes Training“ – als wöchentlicher Kurs, Wochenendkurs, Onlinekurs und als Selbstlernkurs.
Punkt 6: Meditieren
Auch durch Meditieren kannst du wieder neue Energie gewinnen. Dabei ist es ganz egal, welche Art du bevorzugst. Meine Lieblingsvariante ist die Atemmeditation.
Hier kannst du dir deine kostenfreie Atemmeditation anhören:
Toll sind aber auch Kerzen- oder Lichtmeditation, Achtsamkeitsmeditationen oder Gehmeditationen.
Meditieren hilft dir dabei, dich zu entspannen und abzuschalten von den Belastungen des Alltags. Du wirst gelassener und ruhst mehr in dir selbst.
Punkt 7: Lieben, leben, lachen
Wenn dir jede Energie abhandengekommen ist, dann kann dir ein Aufmuntern von außen helfen. Wenn ich mich so zu gar nichts aufraffen kann, dann hilft mir ein Telefonat. Ein bisschen jammern, ein paar liebe Worte und zum Schluss herzhaftes Lachen – dann ist die Welt wieder ein besserer Ort.
Familie und Freunde sind dafür bestens geeignet. Sie weinen mit dir und sie lachen mit dir.
„Lachen ist die beste Medizin.“
Sie ist kostenlos, überall erhältlich und völlig ohne Nebenwirkungen. 😉
Hier findest du ein kleines YouTube-Video von mir dazu: Lachen entspannt
Punkt 8: Digitale Auszeit
Rund um die Uhr erreichbar sein, Reizüberflutung ohne Ende: Wen wundert es da noch, wenn irgendwann die Leere kommt.
Darum: Nimm dir ganz bewusst digitale Auszeiten. Es ist ganz egal, wie lang. Das können 30 Minuten, aber auch gerne ein ganzes Wochenende sein. Du wirst spüren, wie du viel mehr bei dir selbst bist und die Dinge um dich herum viel bewusster wahrnimmst. Dein Körper und dein Geist kommen zur Ruhe. Und in dieser Ruhe findest du neue Kraft.
Punkt 9: Nein-Sagen
Wenn du keine Energie mehr hast, wird es Zeit, dass du auch mal „Nein“ sagst. Nein zu Kollegen, Vorgesetzten, Kunden, Familienmitgliedern, Freunden usw.
Dir fällt Nein-Sagen schwer? Dann lies dir dazu meinen Blogartikel „Zehn Tipps wie du „Nein“ sagen kannst“ durch.
„Nein zu Anderen bedeutet immer ein Ja zu dir selbst.“
Punkt 10: Hinterfragen & Reflektieren
Frage dich: Aus welchem Grund fehlt mir momentan die Energie? Was ist passiert, damit mein Akku so leer ist? Gibt es bestimmte Blockaden in deinem Leben?
Erkenne die Ursache. Du hast zwei Möglichkeiten: Hinterfrage, ob du etwas ändern kannst oder ob du es so akzeptieren möchtest, wie es ist.
Reflektiere, welche Entscheidung für dich die bessere ist.
Und richte dann deinen Fokus wieder nach vorne und lass das Alte hinter dir.
Punkt 11: Die Welt Kopf stehen lassen
Hilfreich ist es, auch einfach mal die Perspektive zu wechseln. Ich nehme dazu meinen Kopfstandhocker, da dieser sehr nackenschonend ist. Ein paar Minuten darin verweilen und schon hast du einen ganz anderen Blickwinkel.
Wenn du auch gerne mal Kopf stehen möchtest: Hier findest du den Kopfstandhocker: SIYA® Yoga Kopfstandhocker – Phönix*
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Ich hoffe, ich konnte dir viele hilfreiche Tipps geben. Über einen Kommentar von dir würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße, deine Silvia
PS: Ulrich Schaffer hat ein wundervolles Gedicht dazu geschrieben:
Du hast das Recht, dich zurückzuziehen
Leider konnte ich es nur auf Facebook finden. Hier ist der Link dazu:
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