Ist (Ab-) Warten eine Kunst?

Silvia Berft beim entspannten lesen

Ich glaube, das kommt auf die Situation und auf den Menschen selbst an. Es gibt Menschen, die sind sehr geduldig. Diese sitzen z.B. auch nach einer halben Stunde noch immer im Café und warten auf die Bedienung. Oder sie stehen in einer Warteschlange und lassen andere Menschen noch vor.

Aber es gibt auch sehr ungeduldige Menschen. Diese rufen schon nach fünf Minuten nach der Bedienung. Oder sie fragen an der Kasse, ob sie nicht vordürfen, da sie es eilig haben.

Und dann gibt es noch die Gruppe dazwischen. Bei ihnen kommt es oft auf die Situation an. Sie können sowohl geduldig sein, aber auch mal genau das Gegenteil. Die meisten Menschen werden wohl zu dieser Gruppe gehören.

Selten ist etwa schwarz oder weiß. Die Grautöne, die Schattierungen dazwischen: die machen das Leben erst interessant.

Das Leben eben

Aber zurück zur Geduld. Manchmal zwingt einem das Leben dazu, etwas geduldiger zu werden. Ich kann mich noch gut an den Augenblick erinnern, als ich zu meiner Freundin sagte: „Ich habe das Gefühl, ich trete nur noch auf der Stelle.“ Kaum zu glauben, aber ich kann mich sogar noch genau an die Stelle erinnern, wo ich dies zu ihr gesagt hatte. Ich hatte das Gefühl, schon ewig darauf zu warten, dass es endlich vorwärtsgeht. Und vor allem war ich schon regelrecht frustriert. Ich hatte mein Ziel, eine Praxis zu eröffnen, vor Augen. Aber mir fehlte eine erfolgreich abgelegte Prüfung und vor allem Geld.

Und dann passierte alles Schlag auf Schlag. Ich konnte einen Aufhebungsvertrag beantragen. Dieser wurde dann auch tatsächlich genehmigt. Zwei Dinge wurden dadurch möglich: Erstens hatte ich nun Zeit zum Lernen. So dass ich endlich meine Prüfung erfolgreich abschließen konnte. Und ich bekam eine kleine Abfindung, mit der ich meine Praxis einrichten konnte. Das Warten hatte sich also mehr als nur gelohnt.

Nicht abwarten können

Ein anderes Beispiel: Vielleicht kennst du das auch. Du gehst shoppen. Oder du möchtest dir unbedingt eine neue Bluse kaufen. Du läufst von Geschäft zu Geschäft. Keine ist wirklich das Gelbe vom Ei. Aber du möchtest unbedingt eine.

Also kaufst du dir eine, die dir nur so halb gefällt. Zuhause ärgerst du dich. Denn eigentlich wolltest du diese Bluse ja gar nicht. Du hängst sie in den Schrank. Und ziehst sie vielleicht ein- bis zweimal an. Hättest du doch nur gewartet. Denn zwei Wochen später findest du genau die Bluse, die du wolltet. Dabei hattest du in dem Moment gar nicht nach ihr gesucht. Du warst einfach zu ungeduldig.

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Mal so, mal so

Auf manche Dinge warte ich gerne. Und andere Dinge kann ich gar nicht abwarten.

Ich habe mir beispielsweise vorgenommen, 2019 mir wieder einen Hund zu kaufen. Das sind noch mehr als eineinhalb Jahre, denn im Winter möchte ich keinen Welpen. Darauf freue ich mich. Sogar sehr. Aber ich kann abwarten. Denn es hat keine zwingende Notwendigkeit. Denn: wir haben ja zwei Hunde. Und unserem älteren Hund möchte ich mit seinen 13 Jahren keinen Welpen zumuten.

Und dann gibt es Dinge, die muss ich sofort haben. Eine Bekannte hatte mir von ihrem tollen neuen Tablet erzählt. Da mein altes leider den Geist aufgegeben hat, war ich sofort Feuer und Flamme. Schnell mit meinem Mann gesprochen, Infos nachgelesen und: BAM, bestellt! Da war nix mit warten.

Lieber abwarten?

Du siehst, es gibt Zeiten um zu warten und Zeiten um zu handeln. Wie unterscheidest du nun das eine von dem anderen?

Abwarten hat manchmal den Vorteil, dass du Zeit hast, erst einmal über diese Sache nachzudenken. Spontanes Handeln kann dazu führen, dass du es hinterher bereust. Ich habe mir angewöhnt, über wichtige Dinge erstmal ein oder zwei Nächte drüber zu schlafen.

Manche Dinge brauchen auch ihre Zeit. Hier ist Geduld gefragt. Wenn du z.B. gerne dein neues Gästezimmer einrichten würdest, aber der Raum zuerst renoviert werden muss. Und du voller Ungeduld daneben stehst. Dann atme tief durch und denke dir: Irgendwann wird es schon fertig sein.

Abwarten solltest du zum Beispiel dann, wenn du dir einen Gewinn davon versprichst. Zwei Beispiele dazu:

  1. Wenn du dir einen Fernseher kaufen möchtest, der Preis aber noch viel zu hoch ist, dann warte ab. Studiere die Werbeblätter. Entweder ist er irgendwann im Angebot. Oder der Preis wird im Allgemeinen reduziert. Dann hast du durch das Warten Geld gespart.
  2. Wenn das Warten eine große Vorfreude mit sich bringt. Beispiel: Mir fällt ein besonders tolles Geschenk für meinen Mann zum Geburtstag ein. Dann kaufe ich es. Und verstecke es im Schrank. Ich gebe es ihm nicht gleich. Obwohl es mich total in den Fingern juckt. Ich freue mich total darauf, wann ich es ihm endlich geben kann. Aber ich warte ab. Und freue mich insgeheim.

Handeln solltest du sofort, wenn sich z.B. diese eine Gelegenheit nie wieder bieten würde. Denke an das Beispiel von meinem Aufhebungsvertrag. Dieses Angebot hätte ich wahrscheinlich nie wieder bekommen. Da wäre Warten kontraproduktiv gewesen.

Oder wenn abwarten die Sache verschlimmern würde. Denke dabei beispielsweise an eine Krankheit. Bei der nur eine sofortige Maßnahme Schlimmeres verhindern kann.

Oder wenn ein geliebter Mensch depressive Verstimmungen bekommt. Da ist nichts mit abwarten. Da muss gehandelt werden.

Du siehst, im Prinzip ist es immer ein Abwägen. Ob du mehr Vorteile durch Warten oder durch Handeln hast.

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Ein Leben lang warten

Warten gehört zu deinem Leben. Manchmal kannst du aktiv entscheiden, ob du (Ab-)Warten möchtest. Manchmal hast du aber auch keinen oder nur einen geringen Einfluss darauf.

Du wartest ständig in deinem Leben auf etwas oder jemanden. Ob im Supermarkt, im Restaurant, beim Arzt, auf der Arbeit, im Stau, beim Abholen der Kinder, zuhause auf den Partner etc.

Wichtig ist, wie du dieses Warten für dich nutzt. Ärgerst du dich? Oder machst du das Beste daraus?

Wenn ich z.B. einen Arzttermin habe, habe ich grundsätzlich etwas zu lesen dabei. Denn meistens muss ich ja sowieso warten. Und diese Wartezeit kann ich für mich sinnvoll nutzen. Ich habe auch fast immer ein Notizbuch dabei. Darin kann ich Gedanken und Ideen festhalten, die mir während der Wartezeit kommen.

Wie gehst du mit auferlegten Wartezeiten um? Ich freue mich auf Kommentare und Anregungen von dir.

Liebe Grüße, Silvia

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2 Gedanken zu „Ist (Ab-) Warten eine Kunst?“

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