Hast du schon mal gemerkt, wie stark deine Sichtweise beeinflusst, wie du dich fühlst? Klassisches Beispiel: Ist das Glas halb leer oder halb voll? Beide Beschreibungen sind richtig – aber sie setzen ganz unterschiedliche Impulse bei dir. Die eine stimmt dich eher traurig, die andere macht dankbar.
Wenn du positiv denkst, schüttet dein Körper Wohlfühlhormone aus. Denkst du negativ oder bist gestresst, übernimmt dein Stresssystem das Kommando.
Hier kommen Affirmationen ins Spiel. Sie sind kraftvolle Glaubenssätze, die dir helfen, positiver zu denken und dich auf deine Stärken zu fokussieren. Affirmationen können zu einer wertvollen inneren Ressource werden – denn bevor du fühlst oder handelst, steht fast immer ein Gedanke. Und den kannst du bewusst gestalten.
Was ist eine Affirmation?
Sie wird dem Verfahren der Autosuggestion zugordnet, ähnlich wie das Autogene Training. Du beeinflusst dich selbst durch individuelle Glaubenssätze.
Deine Glaubenssätze sollten positiv und kurz formuliert sein. Durch häufiges Wiederholen prägen sie sich gut ein. Sie verankern sich dadurch in deinem Gehirn.
Beispiel für eine Autosuggestion: Du warst gestern ziemlich antriebslos und ohne Energie. Heute Morgen sagst du dir nun folgenden Satz vor:
„Ich fühle mich heute schon viel fitter.“
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Ziel deiner Affirmation
Es geht darum, bestimmte Gefühle und/oder dein Verhalten dauerhaft zu verändern. Durch das Einüben von Affirmationen kannst du beispielsweise mehr Selbstvertrauen entwickeln.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass du dir deiner eigenen Gefühle mehr bewusst wirst. Indem du Affirmationen entwickelst, lernst du in deinen eigenen Körper hinein zu spüren. Du lernst zu unterscheiden, was dir guttut und was nicht. Wo deine inneren Blockaden sitzen. Und wie du mit diesen umgehen kannst.
Affirmationen haben somit einen positiven Einfluss auf dich selbst
Nicht passende Affirmation
Um zu erklären, was du dir unter einer nicht passenden Affirmation vorzustellen hast, ein kleines Beispiel:
Du möchtest gerne abnehmen und entscheidest dich für die Affirmation „Ich bin schlank.“ Diese sagst du dir nun vor. Schon währenddessen kommen dir Zweifel. Du schaust an dir hinunter oder in den Spiegel und denkst: „Oh Gott, wie sehe ich denn aus. Ich bin viel zu dick.“
Hier passen deine gewählte Affirmation und das, was du tatsächlich denkst, nicht zusammen. In dem Moment blockierst du dich selbst. Du bist dein eigener innerer Saboteur. Das bedeutet: du machst hinter deiner ursprünglichen Affirmation in Gedanken ein Komma und ergänzt um „aber“.
Der Beispielsatz könnte hier sein: „Ich bin schlank, aber eigentlich nicht so wirklich.“
Diese Affirmation verpufft ohne die gewünschte Wirkung. Affirmationen sollst du so entwickeln, dass du voll und ganz dahinterstehst.
Affirmation entwickeln
Ziele:
Ein Ziel definiert sich dadurch, dass du weißt, wo du hinwillst. Aus diesem Grund solltest du deine Affirmation so formulieren, wie du es gerne zukünftig hättest.
Und desto klarer du dein Ziel formulierst, desto leichter kannst du es verinnerlichen. Stell dir vor, du gehst zum Getränkehändler und sagst, du möchtest kein Cola. Der Händler weiß nun, was du NICHT möchtest. Aber er weiß immer noch nicht, WAS du möchtest. Also: klare Aussage.
Ganz wichtig dabei ist auch, dass du dein Ziel in der Gegenwart formulierst. Bei dem Beispiel von oben würde das Folgendes bedeuten:
Falsch: „Ich werde irgendwann schlank sein.“
Richtig: „Ich bin schlank.“ bzw. eine evtl. passendere Formulierung: „Ich nehme Tag für Tag ein klein bisschen mehr ab.“
Wichtig ist, dass du mehrere verschiedene Formulierungen ausprobierst. Und zwar solange, bis dieser Satz für dich stimmig ist. Dass es in deinem Hinterkopf kein „aber“ mehr gibt. Nur dann wird sich dieser Satz positiv auf dein Leben auswirken.
Probleme:
Ein Problem definiert sich dadurch, dass du weg von dem Unerwünschten möchtest.
Wir bleiben wieder bei dem obigen Beispiel: „Ich will nicht mehr dick sein.“ Die Zauberformel wäre hier: was willst du stattdessen? Durch diese Frage kommst du von deinem Problem zu deinem Ziel. Und wie du ein Ziel definierst, hast du bereits oben erfahren.
Geeignete Satzanfänge
Um deine Affirmationen auszuformulieren, haben sich bestimmte Satzanfänge als besonders gut geeignet herausgestellt. Sehe diese jedoch nicht als Dogma. Jeder andere Satzanfang, der dir guttut, ist richtig. Dies sind nur Möglichkeiten. Dazu gehören:
- Ich darf …
- Ich erlaube mir …
- Ich genieße es …
- Ich freue mich auf …
- Ich mache jeden Tag, immer öfter, so oft wie möglich …
- Es ist gut für mich, dass / wenn …
Eigene Affirmation
Wenn du nun deine Affirmation erstellst, solltest du folgendes beachten:
Das Ziel deiner Affirmation muss in deinem eigenen Entscheidungsbereich liegen. Das bedeutet, dass du für das Gelingen selbst verantwortlich bist. Du bist dabei unabhängig von anderen. Die Affirmation soll auf dich selbst bezogen sein und nicht auf andere.
Beispiel:
Falsch: „Mein Therapeut hilft mir dabei, selbstbewusster zu werden.“
Besser: „Mein Selbstbewusstsein wächst, da ich die Ratschläge meines Therapeuten umsetze.“
Wichtig ist, dass es in deiner Macht, in deinen Händen liegt. Du entscheidest. Du sorgst für dich selbst. Der Therapeut ist vielleicht irgendwann weg. Aber das, was du gelernt hast, bleibt.
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Affirmation einsetzen
Damit deine Affirmation sich positiv auf dich auswirken kann, musst du sie dir immer wieder bewusstmachen. Dazu hast du verschiedene Möglichkeiten:
- Du kannst sie im Geiste vor dir hersagen.
- Du kannst sie auswendig lernen.
- Du kannst sie laut sagen. Wenn du möchtest, auch gerne vor dem Spiegel.
- Du kannst sie dir aufschreiben, entweder per Hand oder am PC. Hänge sie dir dann irgendwo sichtbar auf. Zum Beispiel an den Badspiegel, an deinen Monitor, in der Küche …
Werde kreativ beim Sichtbarmachen deiner Affirmationen. Vielleicht bedruckst du auch deine Kaffeetasse damit. 😉
Anwendung
Anfangs fühlt es sich vielleicht etwas komisch für dich an. Aber das ist normal.
Bedenke auch, dass es etwas dauert, bis deine alten Denkmuster durch die neuen ersetzt werden. Dies geschieht nicht über Nacht. Alles braucht seine Zeit.
Übe täglich ca. drei Monate lang. Solange braucht es, deinen Glaubenssatz zu verinnerlichen. 5-10 Minuten pro Tag sind ausreichend. Diese kannst du gut in dein Tagesgeschehen einbauen. Es ist ähnlich wie beim Zähneputzen. Wenn du es oft genug machst, wird es irgendwann zur Routine.
Oder du kannst es als Ritual einführen, damit du es nicht vergisst. Beispielsweise bevor du morgens dein Zuhause verlässt. Ganz bewusst ein paar Minuten dafür Zeit nehmen.
Bitte beachte: Wenn du einen inneren Druck beim Durchführen verspüren solltest, dann ist dieser Glaubenssatz vielleicht nicht der richtige für dich. Gehe noch einmal tief in dich hinein. Spüre nach, was dich an diesem Satz stört. Und formuliere neu. Solange, bis es für dich absolut stimmig ist. Denn nur dann kannst du auf Dauer etwas positiv verändern.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausformulieren. Und viele positive Gedanken.
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Deine Silvia
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07. August 2017
Sehr schöner Artikel Silvia 🙂 Ja, oftmals muss man Affirmationen langsam aufbauen um sie dann zu verändern. Es ist ein Prozess, der sich auf jeden Fall lohnt.
Deine Erklärungen mit den Beispielen sind top 🙂
Liebe Grüße
Petra
Liebe Petra,
ich danke dir für dein Lob. 🙂
Was man mit Affirmationen alles erreichen kann, ist vielen gar nicht bewusst.
Aber es lohnt sich wirklich, dranzubleiben.
Liebe Grüsse, Silvia
Danke für die guten und hilfreichen Anregungen.
Sehr gerne, Astrid.