Enttäuschungen gehören zum Leben dazu

Enttäuschungen

Was versteht man unter Enttäuschungen? In harten Fakten ausgedrückt: Etwas oder jemand macht dich traurig, weil deine Erwartungen nicht erfüllt werden.

Ich finde, dieser Satz klingt recht harmlos. Aber eine Enttäuschung ist nicht immer harmlos. Natürlich gibt es auch kleine Enttäuschungen. Wahrscheinlich sogar recht viele. Aber sie schmerzen nur ganz wenig und nur ganz kurz.

Tägliche Enttäuschungen

Stell dir beispielsweise vor, du hast mit deinem Mann ausgemacht, dass ihr abends gemeinsam ins Kino geht. Dann ruft er an und sagt dir, dass er länger arbeiten muss und deswegen nicht wie geplant mit dir ins Kino gehen kann. Natürlich bist du in diesem Moment enttäuscht. Aber das vergeht auch schnell wieder.

Oder du möchtest dir eine ganz bestimmte Hose kaufen und rennst durch viele verschiedene Geschäfte, aber genau diese Hose findest du nicht. Du gehst wieder mit leeren Händen nach Hause. Auch hier bist du enttäuscht. Aber es ist nichts Weltbewegendes.

Noch eine andere Situation: Ich wiege mich in der Regel täglich. Momentan bin ich ja in einer Abnehmphase. Wenn ich dann morgens auf die Waage steige und nicht mal 100g abgenommen habe, dann bin ich enttäuscht. Aber auch das geht in Sekundenschnelle wieder vorbei. Weil es nicht wirklich gravierend für mein Leben ist.

Tiefe Enttäuschungen

Vielleicht kennst du aber auch das Gefühl, dass du nur noch schreien möchtest vor Enttäuschung, vor Schmerz. Dass du dir die Seele aus dem Leib heulst. Und du nicht mehr weißt, wie du in dem Moment deine Emotionen kanalisieren kannst. Alles brodelt aus dir heraus. Muss heraus. Ansonsten würde es dich innerlich zerreißen.

Gott sei Dank hatte ich dieses Gefühl noch nicht oft in meinem Leben. Aber wenn, dann heftig. Und wenn du heulst und schreist und dich selbst bemitleidest, ist es damit häufig leider nicht getan. Denn die Enttäuschung hat Nachwehen. Heftige und lange Nachwehen. Die Zeitabstände dazwischen werden länger, aber sie holt dich immer wieder ein. Es dauert lange, bis du diese Enttäuschung, diesen Schmerz, auch wirklich verarbeitet hast.

Tipp: Wenn du quasi völlig mit den Nerven fertig bist, dann empfehle ich dir ein paar Tropfen von den sogenannten Notfalltropfen der Bachblüten zu nehmen. Diese habe ich immer Zuhause. Man kann ja nie wissen. 😉

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Wunden und Narben

Es nützt auch nichts, dir immer und immer wieder zu sagen, es ist Vergangenheit. Wenn es dich einholt, dann fühlt es sich an, als wäre es gerade soeben passiert.

Es gibt den berühmten Satz: Die Zeit heilt alle Wunden! Ja, das stimmt. Die Wunde verheilt. Aber es bleibt oftmals eine Narbe zurück. Und manchmal geht diese Narbe wieder ein Stückchen auf. Aber das ist auch deine Chance, den entstandenen Eiter wieder abfließen zu lassen, so dass die Heilung immer weiter fortschreiten kann.

Hilfreich ist meist, wenn du jemanden hast, der dich bei deinem Prozess unterstützt. Oft ist es der Partner, manchmal auch eine Freundin oder ein Freund, oder vielleicht auch ein Therapeut. Je nachdem, was für dich am hilfreichsten ist.

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Erwartungshaltung

Silvia zum Thema Enttäuschungen

Warum aber entsteht das Gefühl der Enttäuschung? Im Prinzip steht die Antwort oben im ersten Absatz: Es liegt an deiner Erwartungshaltung. Du erwartest beispielsweise etwas von Jemandem, von dem du ausgehst, dass er die gleichen Wünsche und Vorstellungen hat wie du.

Ich nehme hier mal ein ganz einfaches Beispiel, was leicht zu verkraften ist, aber dennoch den Ursprung zeigt:

Stell dir vor, du möchtest deinen Mann mit etwas Leckerem zu essen überraschen. Du stellst dich stundenlang in die Küche und kochst eine selbstgemachte Kartoffelsuppe und machst Dampfnudeln dazu. Jeder, der das schon mal gekocht hat, weiß, dass das nicht in 10 Minuten geschieht. Du bist also ganz stolz und wartest auf deinen Mann. Du erzählst ihm begeistert, was du Tolles für ihn gezaubert hast und er fragt dich nur: Gibt es nichts Gescheites zu essen?

Wie fühlst du dich dann? Enttäuscht? Verärgert? Traurig? Alles auf einmal? In diesem Moment widerfährt dir und deinem Tun keine Wertschätzung. Deine ganze Arbeit und Mühe werden als etwas Banales abgetan. Das schmerzt. Auch wenn es vielleicht gar nicht so gemeint war.

Im schlimmsten Falle kommt es zu einem Ehekrach und keiner mag mehr was essen.

Problemlösung

Worin bestand nun das Problem? Es lag an den unterschiedlichen Erwartungshaltungen. Die Frau hatte auf Lob und Begeisterung gewartet und der Mann wahrscheinlich auf sein Fleisch.

Wie hätte diese Enttäuschung verhindert werden können? Auf vielerlei Art und Weise.

Durch Absprache

Wenn die Essensvorstellungen öfters auseinandergehen, wäre es hilfreich, beispielsweise einen wöchentlichen Essensplan zu erstellen. Dann weiß jeder genau, wo er dran ist.

Durch Achtsamkeit

Wäre der Mann achtsamer gewesen, hätte er erkannt, wieviel dieses Essen seiner Frau bedeutet hat. Wieviel Mühe sie sich damit gegeben hatte. Er hätte das Essen mit ihr zusammen genießen können und danach bitten können, am nächsten Tag wieder etwas mit Fleisch zu kochen.

Durch Humor

Die Frau hätte darüber lachen und zu ihm sagen können, dass er doch dann morgen etwas „Gescheites“ kochen könne. Sie würde sich gerne von ihm verwöhnen lassen. Oder sie hätte es als das erkennen können, was es war: Geplauder ohne nachzudenken. Und darüber zu schmunzeln.

Miteinander reden

Erwartungen können sehr unterschiedlich sein. Oft reden wir nicht darüber, was wir erwarten. Wir setzen es einfach bei dem anderen voraus. Dass derjenige genau weiß, was wir wollen. Manchmal kann es der andere erwarten. Aber nicht immer. Und dann kommt es zu Missverständnissen und Enttäuschungen.

Hier hilft nur eins: Klar kommunizieren!

Wenn du offen und ehrlich über deine Erwartungen sprichst, dann kann der andere dir dies bestätigen oder seine eigene Meinung darlegen. Dann bist du vielleicht auch ein kleines bisschen enttäuscht, aber es endet nicht in einer Krise.

Offene Worte sind so wertvoll und doch oft so schwer. Denn wenn du deine Erwartungen äußerst, gibst du auch ein Stück von dir preis. Du bist in dem Moment verletzlich. Angreifbar. Schutzlos. Aber es ist auch die Chance auf etwas Großartiges. Das Austauschen von Gefühlen, Gedanken, Ängsten. Dies wiederum kann sehr verbinden. Ein Band herstellen, dass nicht so schnell zerreißt.

Leseempfehlung: Wie redest du denn mit mir

Später verarbeiten

Wenn die Kommunikation vorher nicht stattgefunden hat, dann hole sie nach. Wenn du dich enttäuscht fühlst, dann schlucke es nicht herunter. Sondern vermittele deine Enttäuschung deinem Gegenüber auf sachlicher Ebene. Wichtig ist, dass du nicht in die persönliche Ebene abgleitest. Denn dabei besteht wiederum die Gefahr, dass es zu erneuten emotionalen Verletzungen kommen kann.

Wichtig ist also, dir deine Gefühle von der Seele zu reden. Manchmal ist es auch nötig, erst einmal darüber zu schlafen, um die erste Gefühlseskalation wieder zu entschärfen. Wenn ich beispielsweise von jemandem sehr enttäuscht wurde, dann muss ich erst einmal ein paar Stunden abwarten, bis ich mich wieder halbwegs beruhigt habe. Erst dann kann ich möglichst neutral darauf reagieren. Im ersten Eifer ist schon so manches harte Wort gesagt worden, was hinterher bereut wurde. Worte können wie Pfeile sein. Und wenn der Pfeil einmal unterwegs ist, ist er nicht mehr zu stoppen.

Deswegen: Erst beruhigen, dann reagieren!

Du bist nicht schuld

Eine Sache möchte ich dir noch ans Herz legen: Suche niemals die Schuld für deine Enttäuschung bei dir selbst. Beispiel hierzu: Wenn dein Partner dich in irgendeiner Art und Weise hintergeht, dann ist es nicht deine Schuld. Zu einer Partnerschaft gehören beispielsweise immer Zwei. Da ist nie nur einer Schuld. Wenn man hier überhaupt von Schuld sprechen kann.

Rede darüber, kläre auf, was passiert ist und vor allem warum es passiert ist. Aber lass dir ja nicht den schwarzen Peter in die Schuhe schieben. Vielleicht war es einfach nur ein Missverständnis. Oder es war viel harmloser, als du dir in deiner Fantasie ausgemalt hast.

Auch hier gilt: Mache deine Enttäuschung nicht mit dir selbst aus. Kläre die Situation. Ziehe deine Konsequenzen. Stelle beispielsweise neue Regeln auf. Arbeite an gegenseitigem Vertrauen.

Du könntest eine Methode gebrauchen, wie du gut mit Enttäuschungen umgehen kannst? Empfehlung: „Autogenes Training“ – als wöchentlicher Kurs, Wochenendkurs, Onlinekurs und als Selbstlernkurs.

Lehre für die Zukunft

Zu guter Letzt noch einen Rat: Nimm deine Enttäuschungen als das an, was sie sind: nämlich eine gute Lehre für die Zukunft.

  1. Wenn du eine bestimmte Erwartungshaltung hast, dann überprüfe sie. Ist sie auch wirklich realistisch? Kann der andere diese Erwartungen überhaupt erfüllen? Weiß der andere von deinen Erwartungen?
  2. Du bist enttäuscht. Prüfe für dich selbst, ob diese Sache wirklich wichtig für dich ist. Wie würdest du in zwei Tagen oder zwei Wochen darüber denken?
  • Wenn sie nicht wichtig ist, dann stehe darüber und tue selbst etwas Gutes für dich.
  • Wenn sie wichtig ist, dann schaue, was du verändern kannst. Was kannst du selbst tun, damit es dir wieder besser geht?

Aus Erfahrungen wird man schlau. Wenn du einmal in einer bestimmten Situation eine Enttäuschung erlebt hast, wirst du beim nächsten Mal an eine ähnliche Situation vorsichtiger rangehen. Vorsicht ist in Ordnung. Aber achte darauf, dass sie nicht dein Leben bestimmt.

Enttäuscht von dir

Enttäuscht sein bedeutet aber nicht zwingend, dass jemand anderes mit im Spiel sein muss. Eine andere Form der Enttäuschung ist die Enttäuschung von dir selbst.

Beispiel: Du hast dir vorgenommen, dass du heute mit deinem Chef darüber sprechen wirst, dass er dir zu viel Arbeit aufhalst. Und du deswegen ständig Überstunden machen musst. Der Tag geht vorüber, aber du traust dich einfach nicht, ihn darauf anzusprechen. Du erfindest ständig Ausreden, warum es gerade nicht passend ist. Wenn du nach Hause gehst, bist du enttäuscht, vielleicht auch noch ärgerlich über dich selbst, dass du dich schon wieder davor gedrückt hast.

Eine Lösung könnte beispielsweise sein, dir vorher bereits Gedanken darüber zu machen, wie das Gespräch verlaufen könnte. Was dein Chef alles für Einwände vorbringen könnte. Und gute Gründe, wie du diese entkräftigen kannst. Dann bist du gut vorbereitet auf das Gespräch und es fällt dir deutlich leichter.

Mein Rat: Sei nicht enttäuscht von dir selbst, egal was du mal wieder gemacht oder nicht gemacht hast. Das Leben ist ein Prozess. Du wirst immer wieder Dinge dazulernen. Es wird auch immer mal wieder Rückschläge geben. Sei dir jedoch immer bewusst, dass du ein ganz wundervoller Mensch bist. ♥

Wenn du diesen Artikel als hilfreich empfunden hast, würde ich mich sehr über einen Kommentar von dir freuen.

Liebe Grüße, Silvia

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